Elektronische Patientenakte startet bundesweit in Berlin und Brandenburg

Nach einer Testphase beginnt am 29. April die bundesweite Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Deutschland, einschließlich Berlin und Brandenburg. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Umsetzung angekündigt, nachdem Sicherheitslücken im System behoben wurden. Die ePA soll es Ärzten ermöglichen, schnell und effizient Patientendaten aus verschiedenen Einrichtungen zu sammeln und zu verwalten, um unnötige Doppeluntersuchungen und unerwünschte Nebeneffekte von Medikamenten zu vermeiden.

Bis zum 1. Oktober wird die Nutzung der ePA für Ärztepraxen und Krankenhäuser freiwillig bleiben, obwohl Patienten ab sofort über das Recht verfügen können, ihre Daten digital zu verwalten. Datenschützer haben jedoch Bedenken geäußert und fordern eine transparente Kommunikation der Risiken.

Die Einführung der ePA ist von IT-Experten kritisch gesehen worden, die behaupten, dass bisherige Sicherheitsmaßnahmen grundsätzlich nicht ausreichend sind. Expertinnen wie Bianca Kastl und Martin Tschirsich haben angedeutet, dass die digitalisierte Patientenakte ein Geschenk für Versicherungskonzerne sein könnte.

Einige Mediziner sehen in der ePA hingegen nur Vorteile, da sie ermöglicht, unnötigen Papierkram zu reduzieren und schnelle Diagnosemöglichkeiten bei Notfällen. Dennoch gibt es erhebliche Zweifel an den Sicherheitsaspekten und der vollständigen Implementierung im Gesundheitssystem.