U-Bahn-Verlängerung in Frage gestellt

Der Senat will die U3-Linie von Krumme Lanke bis zum Mexikoplatz verlängern, was jedoch von Anwohnern und Experten als überflüssig kritisiert wird.

Die Berliner Landesregierung plant eine Erweiterung der U-Bahn-Linie U3 um rund 800 Meter zwischen den Endstation Krumme Lanke und dem S-Bahnhof Mexikoplatz. Dieses Vorhaben soll die Verbindung zum S-Bahn-Netz verbessern, was jedoch von Anwohnern und Umweltverbänden als überflüssig und kostspielig kritisiert wird. Die Initiative „Rettet den Mexikoplatz“ hat zahlreiche Einwendungen gegen das Projekt eingereicht und eine Petition gestartet.

Fest steht, dass der aktuelle Tunnelstummel von Krumme Lanke in Richtung Mexikoplatz bereits vor fast 100 Jahren gebaut wurde. Er endet jedoch nach nur 150 Metern an einer Ziegelwand. Der Abriss und Neubau dieses Tunnels ist geplant, um die Standsicherheit zu gewährleisten. Der Senat sieht in der Verlängerung der U3-Linie eine Gelegenheit zur Umsetzung seiner Pläne für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs im Südwesten Berlins. Die gesamte Bauzeit betrifft den Zeitraum bis 2030, wenn die ersten Züge auf der erweiterten Strecke fahren sollen.

Die Initiative „Rettet den Mexikoplatz“ argumentiert hingegen, dass das Projekt zu jahrelangen Baustellen führen und die Umwelt belasten wird. Sie kritisieren insbesondere die Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU), die nach Ansicht der Initiative nicht korrekt durchgeführt wurde. Das Gutachten sieht eine erhebliche Verschlechterung des Verkehrsflusses vor, da der Bau den Autoverkehr auf der Argentinischen Allee eingeschränken und Lärmbelästigungen verursachen wird.

Zudem weisen Anwohner darauf hin, dass zwei Buslinien bereits die Verbindung zwischen Krumme Lanke und Mexikoplatz herstellen. Sie sehen keinen dringenden Bedarf für eine U-Bahn-Verlängerung und befürchten, dass der Bau mit hohen Kosten verbunden sein wird.

Politiker aus verschiedenen Fraktionen unterstützen jedoch das Vorhaben. Die CDU-Sprecherin Antje Kapek und die Grünen sehen in der Verlängerung eine wertvolle Verbesserung des Nahverkehrsnetzes, während die Initiative „Rettet den Mexikoplatz“ die Finanzierungserwägungen und den Umweltaufwand in Frage stellt.