Entdeckung aus der späten Bronzezeit sorgt für Aufsehen bei Archäologen
Hamburg. Ein außergewöhnliches Artefakt aus Dänemark gibt Aufschluss über die bekannte Hallstattkultur. Diese Epoche, die sich zwischen 800 und 500 v. Chr. entfaltete, war geprägt von Handel und kriegerischen Konflikten, die sich deutlich in den eindrucksvollen Grabbeigaben und metallenen Kunstwerken widerspiegeln. Der jüngst gemachte Fund eines seltenen Objektes, das der Hallstattkultur zugeordnet wird, spricht für die zentrale Bedeutung dieser Zeit für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung.
Das als „Egedal-Fund“ bezeichnete archäologische Objekt wurde im Naturschutzgebiet Værebro Ådal entdeckt, einem geschützten Bereich, der von Mooren und Süßwassersystemen geprägt ist. Unter den gesichteten Gegenständen befinden sich unter anderem ein Bronzeschwert mit Eisennieten, zwei kleine Äxte, drei Fußringe und ein Teil einer großen Nadel. Zusätzlich fand der Hobby-Archäologe Claus Falsby, ausgestattet mit einem Metalldetektor, etwa 70 Meter von der ursprünglichen Fundstelle entfernt einen kunstvoll gestalteten bronzenen Halsring.
Emil Winther Struve, Archäologe der Museumsorganisation „Romu“, die für das kulturelle Erbe der Gemeinde Egedal verantwortlich ist, bezeichnete den Fund als extrem selten. „Zahlreiche Horte aus der frühen und mittleren Bronzezeit existieren, die Bronzeobjekte beinhalten, die in Mooren geborgen wurden, aber Objekte aus der späten Bronzezeit sind deutlich seltener“, erklärte er.
Bei der Fertigung des Schwertes wurden Bronze und Eisen kombiniert, was die technologische Entwicklung dieser Zeit widerspiegelt. Die Verwendung von Eisen in den Nieten gehört zu den frühesten bekannten Beispielen in Dänemark und lässt auf eine Entstehung um 500 v. Chr. schließen. Die Verdachtsmomente weisen darauf hin, dass der wertvolle Fund von jenseits der Alpen importiert wurde, vermutlich unter dem Einfluss der Hallstattkultur, die während der späten Bronzezeit in Europa vorherrschte.
„Die Hallstattkultur breitete sich schnell aus und war von einem kriegerischen Ethos geprägt, das auf Eroberung und Konflikte fokussiert war“, schildert Struve. „Die Schwerter dieser Ära waren stabiler und eher für Hieb- als für Stichtechniken konzipiert, was einen Wandel im Kampfstil ankündigte.“
Auf auffällige Weise wurden die Artefakte absichtlich beschädigt, wobei es in der historischen Praxis üblich war, das Schwert zu verbiegen, um es unbrauchbar zu machen. Dies verlieh den Objekten einen größeren symbolischen Wert für die damaligen Menschen.
Besonders hervorzuheben ist der bronzene Halsring, der einige Tage später entdeckt wurde und erst das zweite Exemplar dieser Art ist, das jemals in Dänemark gefunden wurde. Experten vermuten, dass dieser Halsring Teil von Handelsnetzwerken war, die mit der polnischen Ostseeküste verbunden waren, was die Wichtigkeit der Region im europäischen Austauschsystem jener Zeit demonstriert.
Die Artefakte wurden dem dänischen Nationalmuseum für eine eingehende Untersuchung und Konservierung übergeben. Struve zeigt großes Interesse daran, die Materialien des Schwertes zu analysieren, um mehr über dessen Herkunft zu erfahren. „So viele Schwerter dieser Art haben wir in Dänemark nicht. Die Erhaltung der eisenhaltigen Nieten im Griff ist beeindruckend“, betonte er.