Ernährungs-Doc klärt auf: Welche Hausmittel wirklich bei Erkältungen helfen
Hamburg. Der Ernährungsmediziner Matthias Riedl beschäftigt sich in der neuesten Folge seines Podcasts mit verbreiteten Mythen rund um Erkältungen. Neben klassischen Hausmitteln wie Hühnersuppe und Ingwer erfährt man, was tatsächlich wirkt und was nicht.
Die Verkaufsregale der Apotheken sind voll mit Medikamenten zur Linderung von Atemwegserkrankungen, die viele Menschen in der kalten Jahreszeit betreffen. Gleichzeitig gibt es zahlreiche altbewährte Hausmittel, die oft von Generation zu Generation weitergegeben wurden. In seinem Podcast hat Riedl nun die häufigsten Empfehlungen auf den Prüfstand gestellt.
Sein wertvollster Ratschlag gleich zu Beginn: „Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend, denn nur feuchte Schleimhäute können effektiv gegen Krankheitserreger arbeiten.“ Im Folgenden geht Riedl gezielt auf verschiedene Hausmittel ein.
Ingwer: Riedl hebt die heilenden Eigenschaften von Ingwer hervor, der nicht nur gegen Übelkeit wirkt, sondern auch antibakteriell ist. „In Kombination mit etwas Zitronensaft verstärkt sich diese Wirkung“, erklärt er. Besonders bei Keimen im Mund kann diese Mischung hilfreich sein, da sie entzündungshemmend wirkt. Riedl empfiehlt jedoch Manuka-Honig sparsam zu verwenden, da er sehr teuer ist; ansonsten sei ungesüßter Honig die bessere Wahl.
Hühnersuppe: „Selbstgemachte Hühnersuppe ist ein bewährtes Hausmittel bei Erkältungen, da kann man sich sicher sein“, sagt Riedl. Er warnt jedoch vor industriellen Hühnersuppenbonbons, die viele ungesunde Zutaten enthalten und nicht die wohltuende Wirkung echter Hühnersuppe bieten. Auch für Veganer empfiehlt er eine Gemüsesuppe als gesunde Alternative.
Hustensaft aus Zwiebeln: Die krebshemmenden Eigenschaften von Zwiebeln verbindet Riedl mit dem Einsatz als Hausmittel. Ein Rezept: Zwiebeln klein schneiden, mit Honig oder Zucker bestreuen und über Nacht ziehen lassen. Der resultierende Saft kann dann eingenommen werden, um den Körper bei der Bekämpfung von Viren zu unterstützen.
Nasenduschen: Riedl ist ein Befürworter von Nasenduschen mit Salzwasser. „Diese spülen Keime aus und fördern das Abfließen des Schleims“, erklärt der Mediziner. Er empfiehlt täglich mehrere Spülungen, um Schnupfen zu verkürzen und weitere Beschwerden zu verhindern.
Warmes Bier vor dem Schlafengehen: Diese Empfehlung klinge zunächst paradox, so Riedl, da Alkohol das Immunsystem schwächen kann. Aber die Bitterstoffe im Bier könnten dem Infekt einen positiven Schub geben. Er rät daher, auf alkoholfreies Bier zurückzugreifen und dieses leicht zu erwärmen.
Entspannung durch Erkältungsbäder und gesunden Schlaf: Ein warmes Bad fördert die Durchblutung der Schleimhäute und ist damit entspannend, allerdings sollten nur natürliche Zusätze verwendet werden. Riedl empfiehlt auch, den Alltag zu entlasten und ausreichend Schlaf zu nehmen, um die Abwehrkräfte zu unterstützen.
Gurgeln und Inhalieren mit Kamille: Um eine gereizte Kehle zu beruhigen, sollte man auf natürliche Heilmittel zurückgreifen. Riedl warnt vor chemischen Gurgelmitteln, es sei denn, es liegt eine bakterielle Entzündung vor.
Letztlich betont Riedl, dass Hausmittel zwar hilfreich sein können, jedoch bei starken Symptomen ein Arztbesuch unerlässlich bleibt. Zudem steht eine Grippeimpfung auch für Kinder weiterhin zur Debatte.