Der neue Oberhaupt des Vatikans, Papst Leo XIV., muss sich mit einer Vielfalt an kniffligen Fragen konfrontiert sehen. Eine der drängendsten ist die finanzielle Unsicherheit des Kirchenstaats: Der Vatikan hat ein Defizit von 83 Millionen Euro für das erste halbe Jahr 2024 gemeldet und schätzt, dass sein Pensionsfonds im Jahr 2022 rund 631 Millionen Euro verloren ging. Papst Franziskus hatte bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Finanzen eingeleitet, doch diese sind noch nicht vollständig umgesetzt. Nun ist es Leo XIV.s Aufgabe, entscheidend zu handeln und etwaige Verkäufe von Immobilien in Betracht zu ziehen.
Darüber hinaus muss er auch die Rolle der Frauen in der Kirche neu definieren, Missbrauchsprobleme bewältigen und eine Reform des Vatikanapparats vorantreiben. Eine weitere große Herausforderung ist der Rückgang bei Taufen und Kirchenbesuchern in vielen europäischen Ländern, insbesondere in Deutschland, wo nur 29 neue Priester geweiht wurden – ein historischer Tiefstand.