Der parteilose Bürgermeister von Friedland (Oder-Spree), Maik Koschack, muss sich nun einem Abwahlverfahren stellen. Am Donnerstagabend stimmte die Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung für den Durchgang eines Bürgerentscheids gegen Koschack. Zwölf Stadtverordnete votierten dafür, zwei dagegen.
Die Einwohner von Friedland werden im Mai über das weitere Schicksal des Bürgermeisters abstimmen. Er wird abgewählt, wenn eine Mehrheit für seine Entfernung stimmt und mindestens 25 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben.
Das Abwahlverfahren gegen Koschack wurde durch ein zehnseitiges Schreiben der ehemaligen Kämmerin Susann Bönsch ausgelöst. In diesem Brief wurden Vorwürfe gegen Verwaltungsangestellte sowie den Bürgermeister selbst erhoben, darunter Mängel bei der Umsetzung des Gutachtens der Kommunalen Gemeinschaftsstelle, Stillstand und Transparenzprobleme im Haushalt sowie Missachtung von Fraktionsrechten. Darüber hinaus beschrieb Bönsch eine Führungsfrage in der Verwaltung.
Infolge dieser Vorwürfe entschieden sich die Stadtverordneten für ein Disziplinarverfahren gegen Koschack und überließen es nun dem Landkreis Oder-Spree, zu prüfen, ob er eines Dienstvergehens schuldig ist. Die Unschuldsvermutung wurde von Axel Becker (parteilos), Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung, bestätigt.