Hamburg. In einem Wahlbüro in Altona kam es zu einem Vorfall, bei dem falsche Stimmzettel ausgegeben wurden. Aktuelle Informationen zur Bundestagswahl 2025 in Hamburg können Sie in unserem Liveblog nachverfolgen.
Heute ist ein entscheidender Tag: Die Bundestagswahl 2025 markiert den Höhepunkt einer der kürzesten und intensivsten Wahlperioden. Wird der Hamburger Olaf Scholz von der SPD im Amt bleiben oder wird es der neue Kanzler Friedrich Merz? Vor allem bleibt die Frage, wie sich die Wähler in Hamburg entscheiden.
Wie schnell sich die Lage verändern kann, zeigt die Wahlbeteiligung. Diese lag am Vormittag noch unter dem Wert von 2021, erholte sich jedoch bis zum frühen Nachmittag. Nach Angaben von Landeswahlleiter Oliver Rudolf hatten bis 14 Uhr bereits 64,2 Prozent der wahlberechtigten Hamburger ihre Stimme abgegeben, während es vier Jahre zuvor nur 63,9 Prozent waren. Zum Vergleich: Bei der Wahl 2021 hatten bis 16 Uhr 77,2 Prozent der Wähler abgestimmt.
Die Polizei Hamburg ist auf mögliche Protestaktionen vorbereitet. Es wird erwartet, dass insbesondere an der AfD-Parteizentrale in der Schmiedestraße Demonstrationen stattfinden. Dies ist angesichts der aufgeheizten Stimmung nicht verwunderlich. Im Vorfeld der Wahl gab es bereits Angriffe auf AfD-Wahlstände im Stadtteil Dulsberg, was auf die angespannte Lage hinweist. Auch in Heimfeld kam es zu Protesten gegen eine AfD-Veranstaltung, die zu kleineren Konflikten zwischen radikalen Demonstranten und der Polizei führten.
Am Sonntagvormittag meldeten die Wahlbehörden, dass insgesamt 1,3 Millionen Hamburger zur Bundestagswahl aufgerufen sind. Die Wahllokale schließen um 18 Uhr. Bis Freitag hatten etwa 36 Prozent der Wähler Briefwahl beantragt, was im Vergleich zur Wahl 2021 von 77,8 Prozent deutlich niedriger ist.
In Schleswig-Holstein lag die Wahlbeteiligung am Vormittag ebenfalls unter dem Wert von 2021. Hier hatten bis 11 Uhr nur 21,3 Prozent der rund 2,3 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, während es 2021 noch 23,8 Prozent waren.
Einige Wähler standen am Sonntag in den Wahllokalen, ohne ihre Stimmen abgeben zu können, da sie keine Briefwahlunterlagen erhalten hatten. Leider hatten viele den wichtigen Hinweis auf der Wahlbenachrichtigung übersehen, der besagte, dass bei verspätetem Erhalt Kontakt zur zuständigen Wahldienststelle aufgenommen werden sollte, um einen Ersatzwahlschein zu beantragen. Diese Regelung soll Doppelwahlen verhindern, was zu Frustration bei den Betroffenen führte.
Hamburgs zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank von den Grünen und der CDU-Vorsitzende Dennis Thering gaben beide am Vormittag ihre Stimme ab. Thering wählte in Hummelsbüttel, während Fegebank das Wahlbüro am Zoologischen Institut der Universität Hamburg besuchte.
Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli, hat ebenfalls bereits gewählt, äußerte sich jedoch negativ über den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz. Linken-Spitzenkandidat Jan van Aken gab seine Stimme im Wahllokal in Altona ab.
Am frühen Sonntagmorgen trat bereits ein Wahlproblem auf: In einem Wahllokal in Altona erhielten drei Wähler falsche Stimmzettel und konnten diese nur schwer korrigieren. Dies geschah wahrscheinlich aufgrund eines Packfehlers beim Versand. Die betroffenen Personen werden kontaktiert, um ihre Stimmen zu wiederholen.
Das Abendblatt hat außerdem einige Kandidaten der Hauptparteien getroffen, um mehr über ihre Ziele zu erfahren. Besonders erwähnt wird Aydan Özoğuz von der SPD, die sich über den Anstieg der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel freut, während der AfD-Spitzenkandidat Bernd Baumann von einem möglichen Abendessen mit dem ehemaligen Trump-Vize J. D. Vance träumt.
Laut Landeswahlleiter Oliver Rudolf haben zahlreiche Menschen Briefwahlunterlagen beantragt, was trotz der kurzfristigen Ankündigung der Wahl bemerkenswert ist. Auf sozialen Medien kursiert ein Video, das Fake-Inhalte zeigt und angeblich die Vernichtung von Briefwahlunterlagen zeigt, was Rudolf klar als Fälschung bezeichnete.
Die Stimmenauszählung wird ab 18 Uhr in den Wahllokalen öffentlich zugänglich sein, während die Auszählung der Briefwahl ebenso durchgeführt wird. Das vorläufige amtliche Endergebnis könnte am Sonntagabend gegen 22.30 Uhr vorliegen.
Zu beachten ist, dass nach neuen Regelungen nicht zwangsläufig jeder Wahlkreissieger auch in den Bundestag einzieht. Die Bundeswahlleiterin muss die Mandate der Parteien berechnen, weswegen auch erfolgreiche Kandidaten von dieser Regel betroffen sein können.
Für den Sonntag bietet der Anbieter Lime eine kostenlose Fahrt mit E-Scootern und Leihfahrrädern zu den Wahllokalen an, falls der Weg zu Fuß zu lang erscheint.
Am Samstag fanden zahlreiche Demonstrationen gegen rechtsextreme Tendenzen in Hamburg statt, die an der Innenstadt stattfanden und von verschiedenen Gruppen organisiert wurden. Dabei nahmen fast 40.000 Menschen teil.
Abschließend wird auf die bevorstehenden Wahlen hingewiesen, während weitere Informationen zum Wahlgeschehen bereitgestellt werden.