Gaspreise steigen weiter an: Privatkunden müssen 7,6% mehr zahlen
Das Statistische Bundesamt (Destatis) meldete am Montag einen Anstieg der Gaspreise von 3,5 Prozent im ersten Halbjahr und 7,6 Prozent im gesamten Jahr 2024 im Vergleich zu 2023. Hauptsächlich dafür verantwortlich sind erhöhte Steuern und Entgelte.
Für private Haushalte spielten insbesondere der Rückgang der Umsatzsteuer auf den normalen Steuersatz von 19 Prozent ab April sowie eine erhöhte Gasspeicherumlage ab Juli eine große Rolle. Die Steuerbelastung stieg für alle privaten Erdgaskunden um 33,7 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr.
Kosteneinsparungen bei Energie und Vertrieb konnten dennoch einen Anstieg von 8,6 Prozent nicht aufwiegen. Im Vergleich zu 2021, einem Zeitraum vor der russischen Invasion in der Ukraine und der sich verschärfenden Energienotlage, sind die Gaspreise für Privatkunden um 79,8 Prozent gestiegen.
Im zweiten Halbjahr stiegen auch die Strompreise weiterhin im Vergleich zum ersten Halbjahr, aber nur um 0,4 Prozent. Allerdings führte eine Erhöhung der durchschnittlich gezahlten Netzentgelte um 4,5 Prozent zu einem geringfügigen Anstieg des Gesamtpreises für Strom.
Nicht-Haushalte wie Unternehmen und Behörden bezahlen im zweiten Halbjahr 2024 für Erdgas ohne Mehrwertsteuer durchschnittlich 6,35 Cent pro Kilowattstunde – das entspricht einer Steigerung von 5,1 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr.