Hamburgs SPD: Schlüssel zu ihrem Wahlerfolg

Hamburgs SPD: Schlüssel zu ihrem Wahlerfolg

Hamburg. Im Gegensatz zur Bundestagswahl hat die Sozialdemokratische Partei Deutschlands in Hamburg einen deutlichen Wahlsieg errungen. Ihr Rezept für diesen Erfolg lässt sich gut mit der Strategie der CSU vergleichen.

Die Schlussfolgerung aus der Bürgerschaftswahl in der zweitgrößten Stadt Deutschlands auf die Situation im gesamten Land zu ziehen, scheint auf den ersten Blick etwas gewagt. Schließlich handelt es sich dabei vorrangig um eine Wahl des Bürgermeisters und lediglich etwas über 1,3 Millionen Bürger waren wahlberechtigt – ein Zeichen dafür, dass es sich um eine der kleineren Landtagswahlen handelt.

Dennoch sendet das Ergebnis von Alster und Elbe eine klare Botschaft: Die SPD zeigt, dass sie trotz des Verlustes gegenüber 2020 noch immer Wahlen gewinnen kann. Mit einem deutlichen Abstand hat sie sowohl die Grünen als auch die CDU hinter sich gelassen. Das Erfolgsgeheimnis der Hamburger Sozialdemokraten ist simpel: Sie positionieren sich bewusst in der Mitte.

Diese Art von norddeutscher CSU fungiert als klassische Volkspartei. Hier treffen nicht nur Gleichgesinnte aufeinander, sondern auch Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven. Die SPD verbindet traditionell Kaufleute mit Arbeitern, wobei der Dialog zwischen Reedern, Hafenarbeitern, Theatermacher und Hausärzten immer noch zeigt, dass Vielfalt vorhanden ist, während diese bei den Linken häufig nur als bloße Behauptung präsent ist.

Ein zentrales Thema in diesem Kontext war die Herausforderung durch Fluchtmigration. Es war kein Zufall, dass drei SPD-Senatoren aus Hamburg frühzeitig auf mögliche Überforderungen der Stadt hinwiesen. Im Oktober 2023 warnten sie: „Das hält die Stadt nicht mehr lange durch.“ Kanzler Olaf Scholz reagierte zu spät auf diese Warnungen. Die wirtschaftspolitische Ausrichtung der Hamburger fokussierte sich traditionell sowohl auf die Belange der Arbeitnehmer als auch der Unternehmer. Darüber hinaus war Bürgermeister Peter Tschentscher ein vehementer Gegner der Cannabis-Legalisierung und zeigte damit, dass die Ampelregierung in Berlin oft weit links von den Positionen des rot-grünen Hamburger Senats agierte.

Eine Rückbesinnung auf diese Stärken könnte der neuen SPD als Erfolgsstrategie dienen, besonders da die CDU unter Friedrich Merz wieder Chancen in der politischen Mitte auslotet. Es bedarf lediglich des Mutes zur Neujustierung.

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