Höhere Steuern für Reiche? Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD drohen zu scheitern

Höhere Steuern für Reiche? Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD drohen zu scheitern

Berlin. Die Diskussion über mögliche Steuererhöhungen und Senkungen bildet das zentrale Thema bei den laufenden Verhandlungen zur Bildung einer neuen Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD. Während die Union umfassende Steuersenkungen versprochen hat, möchte die SPD bestimmte Belastungen erhöhen, insbesondere für hoch verdienende Arbeitnehmer.

Die Parteivorsitzenden sind nun an der Reihe, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen und eine Einigung zu finden. Die bisherigen Gespräche zwischen den Fachabteilungen waren wenig ergiebig, da Union und SPD weit auseinander liegen, besonders bei Steuern und Haushalt.

Die CDU/CSU will den Spitzensteuersatz von 42 Prozent erst ab einem Einkommen von 80.000 Euro einsetzen. Die SPD fordert dagegen eine Grenze von 83.600 Euro, den Steuersatz aber auf 47 Prozent erhöhen und eine Reichensteuer in Höhe von 49 Prozent einführen.

Union und SPD sind sich jedoch einig, dass der Grundfreibetrag für Einkommensteuer um 1.000 Euro erhöht werden soll, was viele Steuerzahler entlasten könnte. Die SPD möchte darüber hinaus Vermögens- und Erbschaftssteuern erheben.

In den Verhandlungen steht auch die Frage der Abgeltungssteuer auf private Kapitaleinkünfte im Raum: Die Union will diese Senken, während die SPD sie erhöhen will.

Die Koalitionsverhandlungen sind nun entscheidend und könnten zu einer neuen Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz führen.