Kernfusion: Strittige Zukunft – SPD und Union wollen Erste Fusionsreaktor in Deutschland errichten

Kernfusion: Strittige Zukunft – SPD und Union wollen Erste Fusionsreaktor in Deutschland errichten

Berlin. Die Koalition aus SPD und Union plant die Stärkung der Fusionsforschung, um einen ersten kommerziellen Reaktor weltweit in Deutschland zu positionieren. Dieser Vorstoß soll unendliche, sichere und saubere Energie erzeugen und fossile Brennstoffe sowie Wind- und Solarkraftwerke überflüssig machen.

Während der Wahlkampfphase hatte Friedrich Merz bereits die potenziellen Vorteile von Kernfusion gepriesen. Die Technologie basiert auf der Annahme, dass durch Zusammenbringen von Atomkernen eine saubere Energiequelle geschaffen werden kann – im Gegensatz zu klassischen Atomkraftwerken, die mit Kernspaltung arbeiten.

Zentral sind dabei zwei Fusionsprozesse: Das Plasma-Verfahren und das Laser-Fusion. In Deutschland führen das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching, das Forschungszentrum Jülich und das Karlsruher Institut für Technologie die Forschungsarbeit durch. Hierbei sind die Stellarator-Technik und Tokamak-Ansätze im Gespräch.

Viele private Unternehmen investieren nun in Kernfusionsprojekte, wie z.B. Proxima Fusion in München oder Commonwealth Fusion Systems aus den USA, das bereits 2 Milliarden Dollar an Investitionen gesammelt hat. Jedoch stehen noch erhebliche technische Herausforderungen im Weg – die Kommerzialisierung könnte mehrere Jahrzehnte dauern.

Derzeit rechnet man damit, dass ein erstes Demonstrator-Projekt in den frühen 2030er Jahren fertiggestellt sein könnte. Allerdings sehe Experten eine Bauzeit von mindestens zehn weiteren Jahren für einen echten Fusionskraftwerksbetrieb vor.

Die wirtschaftliche Nutzung der Kernfusion bleibt also noch weit entfernt, trotz fortschreitender Forschungsarbeit und erhöhter finanzieller Unterstützung.