Klimageld und der CO₂-Preis: Eine Lösung für umweltbewusstes Handeln
Berlin. Der Preis für CO₂-Emissionen steigt, doch das Konzept des Klimageldes sieht vor, dass umweltfreundliche Verhaltensweisen finanziell belohnt werden. Mit dieser Maßnahme soll eine Entlastung für die Bürger erreicht werden. Obwohl die Ampel-Koalition bisher nicht erfolgreich war, das Klimageld zu etablieren, zeigen sich nun auch Vertreter der Union offen für diese Idee. Doch was steckt eigentlich hinter dem Klimageld und wie hängt es mit dem CO₂-Preis zusammen?
Das Prinzip des Klimageldes ist relativ einfach. Wer fossile Brennstoffe nutzt, sei es zum Heizen oder für das Autofahren, muss einen zusätzlichen Preis in Form des CO₂-Preises zahlen. Aktuell liegt dieser Preis bei 55 Euro pro Tonne CO₂. Die Einnahmen aus dieser Abgabe fließen zurück an die Bürger in Form von Klimageld. Dabei erhalten diejenigen, die wenig oder kaum CO₂ verursachen, letztendlich mehr Geld zurück, als sie eingezahlt haben. Im Gegensatz dazu tragen Menschen, die hohe Emissionen verursachen, eine höhere steuerliche Last. So wird ein Anreiz geschaffen, klimafreundlicher zu leben.
Ein weiterer Aspekt des Klimageldes ist seine soziale Dimension. Da Haushalte mit geringem Einkommen in der Regel weniger CO₂ emittieren, profitieren sie besonders von dieser Rückzahlung. Die SPD spricht sich dafür aus, den positiven Umverteilungseffekt noch zu verstärken, indem schwächere Einkommensgruppen einen höheren Anteil der Einnahmen erhalten. Allerdings steht dieses Vorhaben vor der Herausforderung, dass es zusätzliche bürokratische Prozesse mit sich bringen könnte.
Seit der Einführung des CO₂-Preises im Jahr 2021 merken die Menschen die Auswirkungen zum Beispiel bei den Heizkosten oder den Strompreisen. Viele Haushalte sind bereits jetzt durch die steigenden Kosten belastet. Derzeit legt die Bundesregierung den CO₂-Preis fest, doch ab 2027 wird ein neuer europäischer Emissionshandel in Kraft treten, bei dem sich der Preis am Markt bilden soll. Schon jetzt wird erwartet, dass dieser Preis signifikant ansteigt, sodass das Klimageld dann für viele Haushalte in Deutschland unerlässlich werden könnte.
Ob die Union letztlich ein Klimageld in der Regierung umsetzen wird, bleibt abzuwarten. Die Partei hat potenzielle Maßnahmen vorgeschlagen, um die Bürger finanziell zu entlasten, wie die Senkung der Stromsteuer auf das europäische Minimum oder die Halbierung der Netzentgelte. Eine mögliche Kopplung der Rückzahlungen an den Wohnort könnte ebenfalls diskutiert werden. Dies könnte dazu führen, dass Menschen auf dem Land, die auf das Auto angewiesen sind, bevorzugt behandelt werden, während Stadtbewohner, die auf alternative Verkehrsmittel zurückgreifen können, möglicherweise leer ausgehen. Allerdings könnte dies den Anreiz für klimafreundliches Verhalten verringern.