Koalitionsmöglichkeiten nach der Bundestagswahl 2025

Koalitionsmöglichkeiten nach der Bundestagswahl 2025

Berlin. Nach den aktuellen Ergebnissen der Bundestagswahl stehen die Zeichen auf Veränderung. Ein Blick auf die realistisch machbaren Koalitionen ist daher gefragt.

In Deutschland hat die Wählerschaft einen neuen Bundestag gewählt, und die Hochrechnungen hatten bereits auf das bevorstehende Ergebnis hingedeutet. Am Montagmorgen wurde die Abwahl der Ampel-Regierung, die aus SPD, Grünen und FDP bestand, endgültig bestätigt. Die Sozialdemokraten mussten deutlich an Zustimmung einbüßen und erreichen mit 16,4 Prozent ein historisch niedriges Ergebnis. Auch die FDP wird nicht mehr im neuen Bundestag vertreten sein; Parteichef Christian Lindner hat angekündigt, sich aus der politischen Arena zurückzuziehen.

Das Wahlergebnis der Liberalen war entscheidend dafür, welche Koalitionsoptionen für die nächsten vier Jahre in Betracht kommen. Die Union unter Kanzlerkandidat Friedrich Merz wird sich als stärkste politische Kraft präsentieren und ist nun in der Position, die Gespräche zur Regierungsbildung zu führen. Obwohl eine rechnerische Mehrheit mit der AfD realisierbar wäre, hat Merz bereits klargemacht, dass eine Zusammenarbeit mit der rechtspopulistischen Partei, die zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik den zweiten Platz belegt hat, keinesfalls in Frage kommt.

Tatsächlich zeigt das Wahlergebnis momentan lediglich zwei realistische Mehrheiten, sofern die Linke und die AfD nicht in eine neue Koalition integriert werden. Die erste Möglichkeit ist ein Zusammenschluss von Union und SPD, der gemeinsam auf 45 Prozent der Stimmen kommen würde, und damit mehr Unterstützung hätte als die anderen im Bundestag vertretenen Parteien. Eine Blitzumfrage des Instituts YouGov ergab, dass 44 Prozent der Befragten am Wahlabend eine Schwarz-Rote Regierung befürworteten.

Die zweite Möglichkeit, die sogenannte Kenia-Koalition, würde CDU/CSU und die Sozialdemokraten mit den Grünen vereinen. Zusammen könnten diese drei Parteien auf 56,6 Prozent der Stimmen kommen. Diese Option gilt jedoch als unwahrscheinlicher. CSU-Chef Markus Söder hatte im Vorfeld der Wahl eine Zusammenarbeit mit den Grünen kategorisch ausgeschlossen, während auch CDU-Chef Merz ein solches Bündnis kritisch betrachtete, es jedoch nicht gänzlich verneinte.

Mit dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag fallen sowohl die Jamaika-Koalition (CDU, Grüne und FDP) als auch die Deutschlandkoalition (CDU, SPD und FDP) aus dem möglichen Szenario.

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