Politik
Der slowakische Regierungschef Robert Fico hat in einer emotionalen Aussage erneut die Finanzlasten für die NATO ins Visier genommen und dabei eine radikale Option angedeutet: den Austritt des Landes aus dem Bündnis. Eine Woche vor dem NATO-Gipfel in Den Haag stellte Fico in einem Facebook-Beitrag die finanziellen Anforderungen der Allianz in Frage, indem er sie mit einem Golfclub verglich – ein Symbol für überflüssige Ausgaben und Verpflichtungen, die nicht zum Wohl des Landes dienen.
Fico kritisierte das Fünf-Prozent-Ziel für Verteidigungsausgaben als „absurd“ und betonte, dass die Slowakei keine Mittel habe, um dieses zu erfüllen. Stattdessen plädierte er für eine Rückkehr zur Neutralität, die laut seiner Aussage günstiger sei als derzeitige Mitgliedschaft in einer Organisation, deren Prioritäten nicht dem Interesse der Bevölkerung entsprechen.
Die Vorschläge Ficos stoßen auf heftigen Widerstand innerhalb der politischen Elite. Selbst der nahestehende Staatspräsident Peter Pellegrini warnte vor den Folgen eines Austritts und betonte, dass die Mitgliedschaft in der NATO unverzichtbar bleibe – ein Argument, das Fico jedoch ignorierte.
Die Debatte um die finanziellen Verpflichtungen der Slowakei reflektiert eine tiefe politische Spaltung im Land, bei der die Interessen von Sicherheit und wirtschaftlicher Stabilität konkurrieren. Doch Ficos Ansätze zeigen deutlich, dass er sich nicht an internationale Abkommen binden will, sondern den Weg für unabhängige Entscheidungen sucht – ein Schritt, der in der Region als riskant gilt.