Mexiko und die Eskalation der Zolldrohungen durch die USA
In Mexiko-Stadt stehen die politischen Entscheidungsträger unter Druck. Die US-Regierung unter Donald Trump hat angedroht, Zölle auf mexikanische Produkte in Höhe von 25 Prozent zu erheben, was zu massiven wirtschaftlichen Folgen für das Land führen könnte. Präsidentin Claudia Sheinbaum und ihr Kabinett setzen alles daran, diese Drohung abzuwenden. Um ein Zeichen zu setzen, hat Mexiko kürzlich 29 gefürchtete Drogenbosse und Schwerverbrecher an die Vereinigten Staaten ausgeliefert. Doch ob diese Maßnahmen ausreichen, um den Zöllen zu entkommen, bleibt fraglich.
Die mexikanische Regierung hat den Druck auf chinesische Investitionen und Importe erhöht und ihre Verhandlungsdelegation nach Washington geschickt. Zu den ausgelieferten Verbrechern zählt auch Rafael Caro Quintero, ein historisch bedeutender Kopf der Drogenmafia, der für die Ermordung eines DEA-Agenten verantwortlich gemacht wird. Auch die brutal agierenden Brüder Miguel Angel und Omar Treviño Morales, die das berüchtigte „Zeta“-Kartell gegründet haben, wurden in die USA überstellt.
Diese massenhafte Auslieferung von Verbrechern steht im Kontext eines Besuchs von hochrangigen mexikanischen Sicherheitsvertretern, darunter Außenminister Juan Ramón de la Fuente, bei US-Außenminister Marco Rubio. Die mexikanische Delegation zeigt sich nach den Gesprächen optimistisch, dass ihre Bemühungen nicht umsonst waren. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass Trump die Zölle am Dienstag, dem 4. März, dennoch verhängt, da er Mexiko für unzureichende Maßnahmen gegen die Drogenkartelle verantwortlich macht.
Seit ihrem Amtsantritt hat Präsidentin Sheinbaum darauf abgezielt, eine positive Beziehung zur neuen US-Regierung aufzubauen. In den letzten Monaten wurden zahlreiche Verdächtige festgenommen und Drogen sichergestellt, um den Druck auf die Drogenkartelle zu erhöhen. Zudem hat Mexiko den Einsatz von mehr als eintausend Nationalgardisten an der US-Grenze veranlasst, um die Migration zu kontrollieren.
Auf wirtschaftlicher Ebene versucht Mexiko, asiatische Importe durch eigene nordamerikanische Produktionen zu ersetzen. Derzeit ist ein Zoll von 19 Prozent auf Produkte geplant, die über chinesische Plattformen eingeführt werden. Für die mexikanische Wirtschaft, die stark von Exporten in die USA abhängt, bedeuten die drohenden Zölle eine ernsthafte Bedrohung. Analysten warnen davor, dass Mexico vor einer Rezession stehen könnte, wenn die Zölle eingeführt werden.
Beide Länder sind stark miteinander verflochten, insbesondere im Automobilsektor, in dem Komponenten oft mehrfach die Grenze überschreiten. Eine Erhöhung der Zölle würde nicht nur das mexikanische Wirtschaftsmodell gefährden, sondern auch die Bestimmungen des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens USMCA infrage stellen.