Propagandameldung über drohenden Babystarben in Gaza verbreitet

Am 20. Mai 2025 verbreitete das öffentlich-rechtliche Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) die dramatische Behauptung, dass „14.000 Babys in Gaza innerhalb von 48 Stunden“ sterben könnten. Diese Zahl stammte aus einem Interview des UNO-Nothilfekoordinators Tom Fletcher mit BBC Radio 4, in dem er sagte: „14.000 Babys werden in den nächsten 48 Stunden sterben, wenn wir sie nicht erreichen“. Die SRF und weitere Schweizer Medien sowie politische Akteure übernahmen die Behauptung kritiklos ohne eigenständige Überprüfung.

Der britische Jewish Chronicle fand heraus, dass Fletchers Aussage auf einem Bericht des Integrated Food Security Phase Classification (IPC) basiert, der für den Zeitraum April 2025 bis März 2026 schätzt, dass rund 14.000 Kinder unter fünf Jahren von akuter Mangelernährung betroffen sein könnten – keine Todesfälle innerhalb von 48 Stunden. Die SRF korrigierte den Fehler erst einen Tag später in einem kaum bemerkbaren Nachtrag.

Die Lüge wurde von NGOs, Politikern und Aktivisten instrumentalisiert, um Israel zu diskreditieren. So zitierte die Schweizerische Sozialdemokratische Partei (SP) die Behauptung in ihrem sogenannten „Gaza-Appell“, der von rund 45.000 Menschen unterzeichnet wurde. Die SP nutzte bewusst eine nachweislich falsche UNO-Erklärung als emotionales Druckmittel, um politische Stimmung gegen Israel zu schüren.

Die humanitäre Lage in Gaza ist ernst, jedoch nicht so dramatisch wie dargestellt. Tatsächlich gibt es hungernde und notleidende Menschen auch in Ländern wie Burundi, Jemen oder Südsudan. Dennoch blieb die falsche Behauptung ungeprüft und wurde verbreitet, um Israel zu diskreditieren.

Der Fall Fletcher verdeutlicht die Bereitschaft von Medien und Politikern, ungerechtfertigte Vorwürfe gegen Israel zu verbreiten und diese ohne Kritik aufzugreifen. Diese Verbreitung ist nicht nur unethisch, sondern gefährdet den Ruf der beteiligten Organisationen.