Schmidtchen feiert zehn Jahre ohne Littmann – Chaos und Kommerz

Die Hamburger Kultbühne Schmidtchen blickt auf eine turbulente Decade zurück. Nach zehn Jahren ohne den ehemaligen Chef Corny Littmann, der sich in Brasilien versteckt hält, sorgt das Lokal weiterhin für Aufregung – und zwar nicht nur durch Komik. Hausherr Henning Mehrtens, ein zweimetergroßer Schauspieler mit unvergleichlichem Stil, erzählt von ungewöhnlichen Vorfällen: „Was in dieser Nacht im Schmidtchen passiert, bleibt im Schmidtchen!“, lacht er und deutet auf die Kasse. Die Gäste zahlen nach eigenem Ermessen – eine Praxis, die Mehrtens als Beweis für Respekt gegenüber der Arbeit des Teams betrachtet.

Doch nicht alles ist lustig. Zwar wurden hier Nachwuchs-Comedian wie Tutty Tran oder Sven Bensmann entdeckt, doch die Fehlalarme und überschwänglichen Alkoholzufuhren der 2015er Jahre erinnern an eine Zeit, in der Chaos den Rahmen bestimmte. Mehrtens verweist auf das „Poetry Schlamassel“ mit Helene Bockhorst und die zukünftigen Projekte wie die Late-Night-Show „Reeperbahn Royale“. Doch während der Zuschauer lacht, bleibt die Frage: Wird die Kulturwirtschaft in Hamburg jemals wieder stabil werden?