Seltene Erden als Handelswaffe zwischen China und den USA

Der Handelstreit zwischen China und den USA eskaliert erneut: Peking verhängt einen Exportstopp für Seltene Erden, wodurch globale Lieferketten gestört werden. Diese Ressourcen sind entscheidend für die Produktion von Elektroautos, Windkraftanlagen und Militärtechnologie. Das Verbot schadet aber auch der eigenen chinesischen Wirtschaft erheblich.

Die Frage ist, ob Chinas politische Führungsriege bereit ist, den Exportmotor zu beschädigen, indem sie globale Lieferketten destabilisiert. Über 150 Millionen Erwerbstätige in China hängen direkt oder indirekt an diesem Wirtschaftsmotor. China profitiert von einem jährlichen Handelsüberschuss von einer Billion US-Dollar und nutzt diese Macht, um seine Exportindustrie weiter anzutreiben.

Die Kritik an Chinas merkantilistischem System ist nicht nur eine amerikanische Sichtweise; auch Europa hat schon lange mit Pekings wirtschaftsnationalistischen Praktiken zu kämpfen. Donald Trumps Handelspolitik wird in Europa als unkontrolliertes Vorgehen gesehen, während China sich stets souverän präsentiert und seine internen Probleme unter den Teppich kehrt.

Der Absturz des chinesischen Immobiliensektors hat große Auswirkungen auf die Beschäftigung. Der Regierung droht ein Massenausstieg aus dem Exportgeschäft, wenn sie nicht erfolgreich in den Binnenmarkt umsteuern kann. Die Herausforderung besteht darin, zwei entgegengesetzte Ziele – eine starke Exportindustrie und einen stärkeren Binnenmarkt – vereinen zu können.

Washington setzt nun chirurgisch präzise Maßnahmen ein: Sie versuchen die globale Dominanz Chinas in der Seltene-Erden-Produktion zu brechen. Der kürzlich unterzeichnete Executive Order von Donald Trump will regulatorische Hürden im Minengeschäft abbauen und private Investitionen in diesem Bereich fördern.

Die USA arbeiten an strategischen Allianzen, um ihre Abhängigkeit von chinesischer Seltene-Erde zu mindern. Australien könnte dabei als wichtiger Partner auftreten, während Gespräche mit Grönland den Blick auf alternative Vorkommen richten. Die Frage ist jedoch, ob die USA und Russland eine gemeinsame Rohstoffallianz eingehen könnten.

Die geopolitischen Verflechtungen sind komplex: Welche Supermacht wird ihren Bürgern den größeren Anpassungsschmerz im Handelsstreit zufügen können? Die Robustheit der inneren Ordnung könnte letztendlich entscheidend sein. Eine tiefgreifende wirtschaftliche Krise in China würde das Land stark beeinträchtigen.