Der deutsche Industriekonzern Thyssenkrupp will sich gründlich umbilden, indem er sein Stahlgeschäft komplett veräußert. Der Vorstandsvorsitzende Miguel Lopez will das Unternehmen in eine Holdingstruktur umwandeln, um den Verkauf von Unternehmensteilen zu erleichtern. Das Unternehmenszentrum wird stark reduziert und weitere tausend Verwaltungsposten werden gestrichen.
Die traditionellen Bereiche Stahlproduktion, Stahlhandel sowie der Schiffbau sollen ausgegliedert oder an die Börse gebracht werden. Diese Geschäftsbereiche machen etwa 70 Prozent des Umsatzes von Thyssenkrupp aus und sind für Investoren nicht besonders attraktiv.
Politik und Gewerkschaften nehmen diese Massnahmen ohne große Gegenwehr hin, obwohl der Verlust eines wichtigen Arbeitgebers in den Regionen zu erwarten ist. Lopez erhält zudem eine Verlängerung seines Vertrages als Belohnung für die durchzuführenden Kürzungen.