Titel: Konservativer CDU-Vordenker erwägt Parteiaustritt aus Protest gegen Merkelpolitik

Titel: Konservativer CDU-Vordenker erwägt Parteiaustritt aus Protest gegen Merkelpolitik

Ehemaliger Vorsitzender der CDU-Grundwertekommission, Andreas Rödder, überlegt ernsthaft, die Partei zu verlassen. In einem Interview mit der Welt kritisierte er das Verhalten der Union nach den Wahlen und beschuldigte sie, Wähler durch das Aussetzen der Schuldenbremse getäuscht zu haben. Diese Maßnahmen verstärken laut Rödder die Vertrauenskrise in politische Institutionen und könnten sogar zu einer Systemkrise führen.

Rödder deutete an, dass er Probleme mit der aktuellen Parteipolitik hat und über Konsequenzen nachdenkt. Er betonte jedoch, dass seine Entscheidung noch nicht endgültig ist. Der Historiker und Dozent aus Mainz kritisierte zudem die Behandlung der AfD im Parlament sowie die moralische Überheblichkeit Deutschlands gegenüber anderen Ländern.

In einem weiteren Punkt verwies Rödder auf den Konflikt zwischen CDU und links-grünen Parteien. Er beschrieb diese Situation als eine „Babylonische Gefangenschaft“, in der die Union unfrei ist und erklärte, dass Brandmauern Menschen ausschließen statt sie einbinden. Dies könnte dazu führen, dass die Union wichtige Themen nicht mehr adäquat behandeln kann.

Rödder wurde von Friedrich Merz berufen, um der Partei wieder einen konservativen Standpunkt zu geben. Als er jedoch Minderheitsregierungen in Frage stellte, trat er vom Vorsitz zurück. Heute sieht Rödder die Union als politisches Gefangenenlager und überlegt ernsthaft, ob ein Parteiaustritt notwendig ist.