Titel: Parteien bestimmen ihre Kandidaten füreine neue Legislaturperiode
Bei der Wahl von Vizepräsidenten für das kommende Parlamentsjahr haben die politischen Parteien ihre Präferenzen offenbart. Die CDU/CSU hat Andrea Lindholz als Vizepräsidentin vorgeschlagen, während die SPD Josephine Ortleb nominiert hat. Bei einer Überraschung bei den Grünen wurde Omid Nouripour gewählt, was eine Abweichung von der bisherigen Praxis darstellt. Die Linke hat Bodo Ramelow als Kandidaten benannt und die AfD Gerald Otten, obwohl dieser eher wenig Chancen hat.
Andrea Lindholz, die 54 Jahre alte CSU-Mitglied, wurde ohne Gegenstimmen für den Posten der Vizepräsidentin nominiert. Sie war früher stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied des geheim tagenden Kontrollgremiums für Nachrichtendienste. Während der Koalitionsverhandlungen beschäftigte sie sich mit Sicherheit, Recht und Migration.
Für die SPD wurde Josephine Ortleb ausgewählt, eine 38-jährige Abgeordnete aus Saarbrücken, die seit 2017 im Bundestag tätig ist. Sie hat dreimal in Folge ihr Direktmandat gewonnen und gehört zu den erfolgreichen, wenn auch weniger bekannten Abgeordneten.
Bei den Grünen überraschte es viele, dass Omid Nouripour, ehemaliger Vorsitzender der Grünfraktion, gegen zwei Frauenkandidaten, Karin Göring-Eckardt und Claudia Roth, gewann. Beide hatten bereits früher die Position inne.
Die Linke nominierte Bodo Ramelow, den ehemaligen Ministerpräsidenten von Thüringen, für den Posten des Vizepräsidenten. Die AfD schlug Gerald Otten vor, einen ehemaligen Kampfpiloten, der jedoch kaum Unterstützung erhält.