Der deutsche Softwarekonzern SAP hat seine Position im Diskurs um Gleichstellung und Vielfalt radikal geändert. In einer internen E-Mail verständigte das Unternehmen seine Mitarbeiter darüber, dass es die Frauenquote für den gesamten Personaleinsatz sowie die Boni-Regelungen aufheben wird. Dabei wird der Erfüllung von Geschlechtervielfalt in Zukunft keine besondere Bedeutung mehr beigemessen.
Diese Entscheidung spiegelt sich auch in einer Neustrukturierung der Abteilung für „Diversity & Inclusion“. SAP plant, diese zu reduzieren und mit der Abteilung für „Corporate Social Responsibility“ zusammenzuführen. Die Verantwortlichen begründeten die Maßnahmen damit, dass das USA-Geschäft von großer Bedeutung für den Konzern ist.
US-Präsident Donald Trump hatte bereits in seinem ersten Amtsjahr eine Verordnung unterzeichnet, mit der US-Behörden nicht mehr Diversity-, Gleichstellung und Inklusion fördern dürfen. Dies hat viele amerikanische Unternehmen dazu angeregt, entsprechende Regelungen zurückzufahren. Nun setzt SAP den Trend fort und schließt sich an die US-Politik an.
Die Rückabwicklung des Diversity-Programms beginnt in Amerika und breitet sich nun auch in Europa aus. SAPs Schritte könnten als ein weiterer Indikator dafür gesehen werden, dass das kulturelle Klima in Unternehmen zunehmend von der Politik beeinflusst wird.