Der US-Präsident Joe Biden wurde kürzlich mit einem fortgeschrittenen, hormonempfindlichen Prostatakrebs diagnostiziert, der bereits Knochenmetastasen aufweist. Diese Diagnose hat einen renommierten Urologen und Krebsforscher verwundert, da ein so prominenter Politiker sich grundsätzlich regelmäßig medizinisch untersuchen lässt.
Peter Albers, Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Düsseldorf und zudem Mitarbeiter am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, äußert seine Verwunderung über den späten Erkennungszeitpunkt. „Es wundert mich sehr, dass ein so prominenter Mensch nicht besser untersucht wurde“, sagte Albers.
Prostatakrebs tritt bei Männern im Alter von 82 Jahren wie Biden häufig auf, aber die Diagnose einer aggressive Form ist überraschend. Grundsätzlich weisen Karzinome mit Knochenmetastasen in 95 Prozent der Fälle einen erhöhten PSA-Wert auf, und Politiker in Bidens Alter sollten sich regelmäßig einem PSA-Test unterziehen.
Biden wurde im Februar 2024 von seinem Leibarzt Kevin O’Connor für „weiterhin fit“ befunden. Kurze Zeit später hatte Biden seine erneute Kandidatur erklärt. Der späte Erkennungszeitpunkt der Metastasen ist daher besonders überraschend, da solche Tumoren sich in Jahren entwickeln.
Albers betont die Bedeutung frühzeitiger Diagnose und Vorsorge: „Trotzdem sollten Männer regelmäßig PSA-Tests machen, um eine frühe Erkennung von Prostatakrebs sicherzustellen.“ Die Heilungschancen bei fortgeschrittenem Prostatakarzinom mit Knochenmetastasen sind jedoch geringer. Albers räumt ein: „Bei Biden kann man leider schon heute sagen, dass eine Heilung nicht mehr möglich ist.“