Warum husten wir oft beim Eisessen? HNO-Experte erklärt unangenehme Reaktion des Körpers

Berlin. Warum greifen viele Menschen beim Essen von Eis plötzlich zum Husten, obwohl sie nicht krank sind und nichts verschluckt haben? Ein HNO-Experte klärt das Phänomen auf.
Husten ist ein natürlicher Schutzmechanismus des Körpers, der in bestimmten Situationen aktiviert wird. Bei Erkältungen hilft er, Schleim zu entfernen, und bei Verschluckungen befreit er die Atemwege von Fremdkörpern. Doch was passiert, wenn dieser Reflex auch beim Konsum von Eis ausgelöst wird?
Bernhard Junge-Hülsing, HNO-Facharzt in Starnberg, erklärt: „Husten entsteht durch starke Reize – dies können Fremdkörper sein oder auch extreme Temperaturschwankungen.“ Die Kälte des Eises reagiert der Körper mit einem Reflexbogen, der über Schlucknerven und Blutgefäße abläuft. Dies führt dazu, dass Nerven einen Reiz melden und die Blutgefäße sich zusammenziehen.
„Der Körper reagiert darauf mit Husten oder auch mit starken Kopfschmerzen“, sagt Junge-Hülsing. Die Ursache liegt in der plötzlichen Temperaturveränderung, die den Organismus aus dem Gleichgewicht bringt.
Obwohl das Phänomen unangenehm ist, sei es kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil: „Es zeigt an, dass die Nerven und Reflexbögen funktionsfähig sind“, betont der Experte. Zudem deutet es darauf hin, dass man zu schnell isst.
Um Husten und Kopfschmerzen zu vermeiden, empfiehlt Junge-Hülsing: „Eis langsam genießen, kleine Stücke essen oder am Eis lecken statt große Bissen abbeißen.“ So gewöhnt sich der Körper an die Kälte und vermeidet unerwünschte Reaktionen.

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