Die israelische Armee hat ein Schiff mit Klimaaktivistinnen und anderen internationalen Demonstranten unter militärische Kontrolle genommen. Der Transport der Gruppe, die nach Angaben der Medien in der Hafenstadt Aschdod ankommen wird, löste heftige Reaktionen aus. Die israelische Regierung betonte, dass die Aktion keine humanitären Ziele verfolge, sondern vielmehr eine Provokation darstelle.
Das Schiff „Madleen“ war vor gut einer Woche von Sizilien aus gestartet und sollte Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Materialien in den Gazastreifen bringen. Darunter waren auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg sowie eine deutsche Aktivistin und eine französische EU-Abgeordnete. Die Gruppe wollte damit auf die dramatische humanitäre Situation im umkriegerten Gebiet hinweisen, wo das israelische Militär immer wieder Angriffe durchführt.
Die israelischen Streitkräfte stoppten das Schiff kurz vor dem Ziel und übergeben es nun der Polizei. Die Aktivisten sollen zunächst medizinisch untersucht werden, bevor sie ein Video mit „Gräueln der Hamas“ vom 7. Oktober 2023 ansehen dürfen – ohne Zwang. Anschließend sollen sie nach Tel Aviv gebracht und in ihre Heimatländer zurückgeführt werden. Die Organisatoren kritisierten die Aktion als Verstoß gegen das internationale Recht, während israelische Linke protestierte und Forderungen nach Aufhebung der Blockade erhob.
Das israelische Außenministerium bezeichnete den Einsatz als „Gimmick“ und kritisierte die Gruppe als „Selfie-Jacht“, die sich ausschließlich um Selbstinszenierung drehe. Die Aktion bleibt ein Streitpunkt im internationalen Konflikt, während die Verantwortlichen für die humanitäre Lage weiterhin unter Druck stehen.