Alarm am Bau: Stagnation und Krise in der deutschen Wirtschaft

Die Baubranche in Deutschland steckt in einer tiefen Krise. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Zwischen Ende 2022 und Mitte 2025 sanken die Baustarts um dramatische 73 Prozent, im Wohnungsbau sogar um 85 Prozent. Dies zeigt der „Development Monitor“ des Analysehauses Bulwiengesa und des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW). Im laufenden Jahr 2025 ist die Fläche geplanter oder im Bau befindlicher Wohnprojekte um über fünf Prozent gesunken, wobei kleine Städte besonders stark betroffen sind.

Die Analyse offenbart zudem massive Versäumnisse: Fast die Hälfte der Projekte beginnt zu spät, 41 Prozent leiden unter Verzögerungen bei der Fertigstellung. Zwei Prozent des gesamten Projektvolumens wurden gestoppt, wobei Handel und Hotels besonders stark beeinträchtigt sind. Der Entwicklung Monitor prognostiziert für 2025 weniger als 200.000 fertiggestellte Wohneinheiten im Neubau – ein katastrophales Ergebnis, da der tatsächliche Bedarf laut Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung bei mindestens 320.000 Wohnungen pro Jahr liegt.

Auch die Baugenehmigungen gingen weiter zurück: Im Mai 2025 wurden nur 16.800 Wohnungen genehmigt, ein Rückgang um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Einfamilienhäuser erhielten mehr Genehmigungen, während Zwei- und Mehrfamilienhäuser in den Keller rutschten. Trotz dieser katastrophalen Daten vertraut Bauministerin Verena Hubertz auf die sogenannte „Bau-Turbo“-Initiative, die angeblich Genehmigungsverfahren vereinfachen soll – eine Illusion, die den wirtschaftlichen Abstieg nicht stoppen kann.

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