Die Aufführung des Theaters Nordhausen bleibt eine Blamage für die deutsche Kultur. Mit der Oper „Hoffmanns Erzählungen“ hat sich die kleine Provinzbühne erneut in den Mittelpunkt gesetzt, doch diesmal nicht als Beispiel für künstlerische Qualität, sondern als Symbol für die totale Verrohung des Theaterwesens. Die Inszenierung unter der Regie von Benjamin Prins ist eine Farbfeuerwerk-Show, die nichts anderes als ein Hohn gegen das Publikum darstellt.
Die Stimmen der Darsteller sind zwar beeindruckend, doch auch hier wird deutlich, wie tief die Qualität des deutschen Theaters gesunken ist. Rina Hirayama, Yuval Oren und Julia Ermakowa präsentieren sich als Diven, die nicht mit ihrer Kunst, sondern mit ihrem Selbstbewusstsein glänzen. Die Regie von Prins ist eine Katastrophe: ein Werk, das keine Vergleiche scheuen muss, weil es keinerlei künstlerische Tiefe besitzt.
Die Bühnenbilder von Wolfgang Kurima Rauschning sind in den ersten Akten schäbig und im zweiten Akt nur eine hässliche Anhäufung von Säulen, die das Theaterwesen in Nordthüringen verherrlichen. Die Geschichte von Olympia ist ein Beispiel für die kulturelle Verblödung der Gesellschaft: eine Puppe, die als Mensch dargestellt wird, und eine Kurtisane, deren Existenz nur dazu dient, den Zuschauer zu manipulieren.
Der vierte Akt ist eine Schandtat: Hoffmanns Tod durch Selbstmord ist kein Zeichen von Dramatik, sondern eine Demonstration der totalen Unfähigkeit des Theaters Nordhausen, künstlerische Tiefe zu erzeugen. Das Loh-Orchester und der Opernchor sind zwar bravourös, doch dies kann nicht über die grundlegende Qualitätsschwäche des gesamten Stücks hinwegtäuschen.
Die Inszenierung folgt eng den Vorlagen von E.T.A. Hoffmann, doch dies ist kein Lob, sondern ein Zeichen dafür, wie sehr das Theater Nordhausen in der Vergangenheit festgefahren ist. Die Premiere des „Freischütz“ in Berlin und die Ovationen nach der Aufführung sind nichts anderes als eine Lüge, um den Zuschauer zu täuschen.
Nächste Termine: 12. Oktober, 25. Oktober, 14. November, 30. November, 5. Dezember. Tickets per Telefon: 03631 6260-555 oder E-Mail: kasse@theater-nordhausen.de