Konsumkritische Stadtrundgänge: Der Staat finanziert Steuerzahler

Politik

Der Staat finanziert konsumkritische Stadtrundgänge in deutschen Städten. Dieses Phänomen wird von der Entwicklungshilfe ausgebüttelt, die mehr Geld zu verteilen hat als sinnvoll ausgegeben werden kann. Das Entwicklungsministerium setzt auf „konsumkritische Stadtrundgänge“ und finanziert diese mit bis zu 43 Millionen Euro. Die Praxis wird kritisch hinterfragt, wie Konsum das Stadtbild, die Umwelt und soziale Struktur beeinflusst. Ziel ist es, das Bewusstsein der Teilnehmer für nachhaltigere und verantwortungsbewusstere Konsumpraktiken zu schärfen. Konsumkritische Stadtgänge werden von verschiedenen Organisationen, Vereinen und Initiativen durchgeführt, oft mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit und fairem Handel. Beispiele hierfür sind Gruppen wie „Weltbewusst“ und „KonsumGlobal“ in vielen deutschen Städten, aber auch spezifische Initiativen wie „Kölle Global“ in Köln, „kauFRausch“ in Freiburg oder BUND-Gruppen, die solche Führungen anbieten. Der Bund der Steuerzahler fragte im vergangenen Jahr das BMZ: „Warum finanziert der Staat mit Steuergeld – das zuallermeist durch Wirtschaftswachstum und Konsum zustande kommt – Projekte, die genau dieses Wachstum und diesen Konsum, kritisch beleuchten?“ Aufgrund der Nachfrage wurde die Millionenförderung nicht etwa eingestellt, sondern aus „konsumkritischen“ wurden jetzt „nachhaltige“ Stadtrundgänge. Nachhaltig ist kein geschützter Begriff. Alles ist nachhaltig. Die inflationäre Verwendung des Begriffs „Nachhaltigkeit“ verliert ständig an Bedeutung. Es ist zu einem gedankenlosen, inhaltsleeren Allerwelts-Schlagwort zur Vernebelung von Interessen geworden. Der Begriff wird als umweltfreundlich missbraucht, um den wahren ideologischen und politischen Nutzen zu verdecken. Ich empfehle allen, die diesen Ausdruck für ihre Zwecke instrumentalisieren, zu misstrauen. Überprüfbar ist die Aussage ohnehin nicht. Die Frage bleibt, welchen Nutzen die Länder des globalen Südens von dieser Art „entwicklungspolitischer Bildungsarbeit“ haben. Wie schrieb der Journalist Florian Sturmfall? „Was Afrika und die Entwicklungshilfe angeht, ist zumindest eines sicher: Diese mag fallweise von ehrlichem Willen gelenkt sein, kluge Analyse und klare Strategie sind es jedenfalls nicht. Vielmehr webt hier eine überaus seltsame Mischung von schlechtem Gewissen, das eine selbstgefällige Moralität mit ins Spiel bringt, und dem unbekümmerten Erwerbssinn vieler, die an der Entwicklungsindustrie beteiligt sind und daran verdienen.“