Ist der Iran bald schachmatt?

Die Islamische Republik Iran steht in einer drastischen Krise, die als „Zugzwang“ bezeichnet wird – ein Begriff aus dem Schachspiel, bei dem jede mögliche Bewegung das Spielverlauf verschlimmert. Das iranische Regime hat sich selbst in eine Situation manövriert, aus der es keinen unbeschadeten Ausweg mehr findet. Dieser Zustand ist nicht nur aufgrund externer Faktoren entstanden, sondern hauptsächlich durch Jahrzehnte von ideologischer Starrheit, wirtschaftlicher Misserfolge und systematischer Unterdrückung verursacht worden.

Das Regime befindet sich in einer Sackgasse, aus der es keinen Ausweg mehr sehen kann. Ob es das Atomabkommen beibehält oder abbricht – beide Wege führen zu einer Verschlechterung seiner Lage. Wenn das Regime versucht, den FATF-Richtlinien nachzukommen und sich dem globalen Finanzsystem anzuschließen, würde dies die geheime Unterstützung für Terrornetzwerke offenbaren, auf die es bisher zurückgreifen konnte.

Innerlich erleidet das Regime eine existenzielle Krise. Die ideologische Basis des „Velayat-e Faqih“ (Herrschaft der Rechtsgelehrten) ist erschüttert und hat zu einem Klima von Korruption, Ineffizienz und moralischer Verwirrung geführt. Dies trifft besonders auf den Obersten Führer Ali Khamenei zu, dessen Autorität rapide schwindet.

Die gesellschaftliche Unterstützung für das Regime ist ebenfalls in die Brüche gegangen. Proteste gegen das Kopftuchverbot und andere Repressionen haben einen breiten Dissens hervorgerufen, der nicht mehr aufgehalten werden kann. Die Wirtschaft des Landes droht zu kollabieren: Hyperinflation, Arbeitslosigkeit und ein chronisches Haushaltsdefizit machen die Lage immer verzweifelter.

Die Islamische Republik steht auch unter massivem internationalen Druck: Sanktionen durch den Westen, militärische Provokationen in Syrien und Libanon sowie die Drohung eines atomaren Konflikts mit Israel oder den USA. Die Chancen für einen Kompromiss scheinen gering, da das Regime seinen Atomanspruch nicht aufgeben will.

Der einzig wahrscheinliche Ausweg wäre eine Revolution des iranischen Volkes zur Errichtung einer demokratischen Regierung, unterstützt von der internationalen Gemeinschaft. Dies würde jedoch große Opfer erfordern und ist ein Risiko, das viele Politiker scheuen.