Gedenken an Opfer des NS-Regimes in ehemaligem KZ-Außenlager Schlieben-Berga

Am Samstag fanden in Schlieben-Berga, einem Ort im Landkreis Elbe-Elster, Erinnerungsfeiern statt, um die Millionen von Opfern des Nationalsozialismus zu ehren. Es ist der 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und das ehemalige KZ-Außenlager Schlieben-Berga wurde geehrt, wo ein Rüstungskonzern Häftlinge dazu zwang, Panzerfäuste und Munition herzustellen. Die Veranstaltung zog Politiker wie den Kulturstaatssekretär Tobias Dünow an, der betonte, dass solche Orte von entscheidender Bedeutung für die Erinnerungskultur sind, da sie das weit verbreitete NS-System sowie die daraus resultierenden Vorteile in der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft aufdecken.

In diesem Kontext wurde auch an die Befreiungen des Gefangenenlagers Stalag IV B in Mülberg an der Elbe erinnert, wo rund 50 britische Nachkommen feierten. Schlieben-Berga gilt als drittgrößtes Außengelager des KZ Buchenwald und war lange Zeit vergessen. Erst durch die Initiative eines Vereins mit einer Gedenkstätte kam es wieder ins öffentliche Bewusstsein.

Bis zu 5000 Menschen wurden in Schlieben-Berga inhaftiert, vornehmlich Frauen, von denen etwa 130 überlebten und am 21. April 1945 durch die Rote Armee befreit wurden. Zuvor hatte es in der Lausitz noch andere KZ-Außenlager gegeben, die ebenfalls Teil des weit verbreiteten NS-Systems waren.

In Berlin und Brandenburg finden zu diesem Jahrestag weitere Gedenkveranstaltungen statt, bei denen Ministerpräsidenten von Brandenburg und Berlins Regierender Bürgermeister anwesend sein werden.