In einer neuerlichen wissenschaftlichen Studie hat ein Forschungsteam um Ricardo Pereyra von der Universität Göteborg eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht. Sie haben einen riesigen Klon von Blasentang (Fucus vesiculosus) in der Ostsee identifiziert, der möglicherweise den größten bekannten Algenklon auf der ganzen Welt darstellt. Diese genetisch einheitliche Population erstreckt sich über mehr als 500 Kilometer entlang der Küste des Bottnischen Meerbusens und besteht aus Millionen von Pflanzen.
Der Blasentang, bekannt für seine gasgefüllten Bläschen, die ihm im Wasser Auftrieb geben, spielt eine wichtige Rolle in der Ostsee-Ökosystem. Er bildet Unterwasserwälder, bietet Schutz und bindet Stickstoff sowie Schwermetalle aus dem Meerwasser ab. Allerdings hat das Forscherteam festgestellt, dass die Pflanzen sich durch klonartiges Wachstum vermehren, was ihre genetische Vielfalt einschränkt.
Diese fehlende Vielfalt könnte im Kontext des Klimawandels zu einer Gefahr werden. Die Ostsee wird bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu sechs Grad wärmer und die Blasentang-Populationen könnten sich nicht an diese neuen Bedingungen anpassen können, was deren Aussterben droht.