Die Freibadsaison hat eine neue Entwicklung mit sich gebracht: einige Gemeinden starten Pilotprojekte zur Einführung von Frauen-only-Badestunden, um Übergriffe auf weibliche Badegäste zu vermeiden. Dieses Konzept fand auch in Berlin Anklang, wo Grüne und Petitionäre für die Einrichtung reiner Frauenwaggons im ÖPNV plädieren. Gleichzeitig fordert ein ARD-Journalist das Deplatforming der AfD aufgrund ihrer eingestuften Verfassungsfeindschaft. Der Bundesvorsitzende des DJV und andere Kritiker warnen davor, dass solche Maßnahmen selektive Demokratie schaffen könnten.
In Leonberg startete das Hallenbad einen Pilotprojekt, in dem weibliche Badegäste von 18 bis 20 Uhr ohne männliche Gäste zugelassen wurden. Dieses Konzept wird bereits in anderen Städten wie Ulm, Köln und Marburg umgesetzt. Die Begründung für diese Maßnahmen ist die zunehmende Sicherheitsbesorgnis gegenüber weiblichen Badegästen.
In Berlin fordern Grüne den Bau von Frauenwaggons außerhalb der Stoßzeiten im öffentlichen Nahverkehr, um potenziell unangenehme oder gefährliche Situationen zu vermeiden. Eine aktuelle Petition bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) unterstützt diese Forderung und erweitert sie auf FLINTAs (Feministinnen, Lesben, Intersexuellität, Nicht-Binär, Trans), was auch Männer einschließt, die sich als Frauen ausgeben. Die BVG selbst sehen jedoch keinen Handlungsbedarf für diesen Vorschlag.
Das Verfassungsschutz-Stigma auf der AfD nutzte verschiedene Politiker und Medienvertreter, um ihre Positionen zu stärken. Der Bundesvorsitzende des DJV fordert die Kennzeichnung von AfD-Politikern als „gesichert rechtsextremistisch“. Die neue WDR-Intendantin Katrin Vernau will das Senderprogramm jedoch attraktiver gestalten und die Positionen der Partei stärker präsentieren. Diese widersprüchlichen Ansichten spiegeln sich auch in den Reiseeinschränkungen für AfD-Mitglieder ab, die aufgrund des Verfassungsschutzes aus verschiedenen Delegationen ausgeschlossen wurden.
In einer weiteren Episode der Cancel Culture entzog ein Stadtrat einer lokalen NGO Mittel nach einem geheimen Votum und beschuldigte diese Aktion als Einschüchterungsversuch. Die AfD-Stimmen trugen dazu bei, dass die Ratsmehrheit eine Kürzung des Finanzierungsplans bewirken konnte.
Diese Ereignisse reflektieren einen allgemeinen Trend der Cancel Culture in Deutschland, wo Personen und Gruppen aufgrund ihrer Meinungen oder Handlungen ausgeschlossen werden. Die kritischen Bemühungen um Sicherheit für Frauen im öffentlichen Raum stoßen auf Widerstand durch andere Interessenvertreter und politische Parteien.