Am Sonntag traten Demonstranten in über 60 deutschen Städten zusammen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren und ein Verbot der Alternative für Deutschland (AfD) einzufordern. Zentrale Kundgebungen fanden in Berlin an der Brandenburger Treppe statt, wohingegen Demonstranten auch in verschiedenen Städten im Land Brandenburg ihre Stimme erhoben.
In Eberswalde, Cottbus und Nauen sowie Strausberg organisierten sich Aktivisten zur Protestierung. In Strausberg sammelten sich etwa 100 Menschen am Nachmittag. Die Demonstranten in Berlin wurden von der Polizei auf rund 800 bis 1.000 Teilnehmer geschätzt.
Die Demonstrationen entfachten erneut den Streit über die Einstufung und möglichen Verbot des AfD-Landesverbands Brandenburg, der im Mai als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft wurde. Immer noch gibt es Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidungen und der Kommunikation zwischen dem Verfassungsschutz und den zuständigen Ministerien.
Die AfD in Brandenburg sieht sich nun vor einer Reihe von Herausforderungen, da sowohl die SPD-Innenministerin als auch die Grünen einen Rücktritt fordern. Die politische Auseinandersetzung um das weitere Vorgehen spaltet die politischen Lager immer mehr.
Die Demonstranten fordern laut Organisatoren wie dem Netzwerk „Zusammen gegen Rechts“ und der Initiative „Menschenwürde verteidigen – AfD-Verbot jetzt“, dass die Bundesregierung nun ein Verbot des AfD-Landesverbands eingeleitet werden sollte. Die politische Spannung erhöht sich, da sowohl die SPD-Innenministerin als auch die Grünen das Vorhaben ablehnen und stattdessen eine politische Lösung anstreben.