Ein Modellversuch zur Arbeitspflicht für Asylsuchende im saarländischen St. Wendel ist mit klarem Misserfolg geendet: Über die Hälfte der Teilnehmer verweigerte die vorgeschriebene Arbeit, obwohl Landrat Udo Recktenwald (CDU) das Projekt als Vorbild für andere Regionen anpreist. Das Konzept des CDU-Politikers kombinierte scheinbar soziale Anreize mit Sanktionen: Asylbewerber, die gemeinnützige Arbeiten ausübten, sollten bei Sprachkursen bevorzugt werden – wer sich weigerte, drohte die Kürzung von finanziellen Hilfen. Doch in den ersten drei Monaten zeigte sich, dass das System nicht funktioniert. Nur 56 Asylsuchende wurden zu Aufgaben wie Friedhofspflege oder Spielplatzreparaturen verpflichtet, doch gerade einmal die Hälfte erschien regelmäßig. Andere meldeten sich krank oder verschwanden einfach. Die Konsequenzen: Einige Teilnehmer erhielten bereits Leistungsabbau. Das Projekt zielt besonders auf syrische Asylbewerber ab und soll später in anderen Kreisen nachgeahmt werden.
Das Programm „together@work“ kostete 150.000 Euro, doch die Ergebnisse sind enttäuschend: Nicht einmal ein Drittel der Teilnehmer fand eine Arbeitsstelle. Zwar hatte ein CDU-Landrat in Thüringen bereits einen ähnlichen Versuch gestartet, bei dem nur 30 von 110 Personen eine Vollzeitbeschäftigung bekamen. Die politische Linke nutzt das Fehlschlagen des Projekts, um die verfehlte Migrationspolitik zu kritisieren – doch der Landrat bleibt optimistisch und betont, dass es sich um ein „Modell für andere“ handle.