Deutscher Filmpreis in Berlin: „September 5“ erhält Goldenen Lola

In einem emotional aufgeladenen Rahmen wurde am Freitagabend im Theater am Potsdamer Platz in Berlin der Deutsche Filmpreis verliehen. Neben den üblichen Jubelrufen war der Abend jedoch durch einen tragischen Anlass geprägt: Das plötzliche Ableben von Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer hatte die Veranstaltung mit einem Schweigemoment für sie eröffnet.

Der Thriller „September 5“ des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum gewann den Goldenen Lola und weitere neun weitere Auszeichnungen, darunter den Preis für das beste Drehbuch sowie die beste weibliche Nebendarrolle für Leonie Benesch. Der Film behandelt die Geiselnahme während der Olympischen Spiele in München 1972 aus der Perspektive eines US-Fernsehteams.

Ein weiterer großer Gewinner war der Politthriller „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ von Mohammad Rasoulof, der den Silbernen Lola für die beste deutsche oder europäische Dokumentation erhielt. Der Film thematisiert die Proteste im Iran nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini.

Ein besonderer Moment des Abends war die Laudatio von Starpianisten Igor Levit, der spontan aufrief, einen Schweigemoment für Margot Friedländer einzuleiten. Die Veranstaltung zog rund 1700 Gäste an und wurde vom neuen Kulturstaatsminister Wolfram Weimer besucht.

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