Massenprotest der Lehrkräfte in Brandenburg gegen Arbeitsverlängerung: Einzelne Professoren weigern sich, zu arbeiten

Die Landesregierung von Brandenburg plant, Lehrkräfte ab dem kommenden Schuljahr eine zusätzliche Stunde pro Woche unterrichten zu lassen. Die Gewerkschaft GEW lehnt diese Pläne entschieden ab und organisierte einen massiven Protest in Potsdam. Tausende Lehrkräfte kritisierten die Entscheidung der Regierung, die sie als unverantwortlich und gegen den Willen der Bildungsarbeitnehmer richtete.

Die Demonstration begann am Luisenplatz und zog sich bis zum Vorplatz des Landtags. Die Teilnehmer trugen Plakate mit Slogans wie „Mehr Stunden, weniger Papa-Zeit“ oder „Hände weg von der Bildung“, um ihre Unzufriedenheit zu zeigen. Der Verkehr in der Innenstadt wurde teilweise blockiert. Die GEW kritisierte die Regierung scharf für ihre mangelnde Zusammenarbeit und fehlende Transparenz.

Die Landesregierung argumentiert, dass die zusätzliche Stunde durch Entlastung von anderen Aufgaben kompensiert werden soll. Allerdings wurde vor kurzem ein Einstellungsstopp für Lehrkräfte verhängt, um Kosten zu sparen. Obwohl dies kritisiert wurde, wird im neuen Schuljahr wieder Personal eingestellt – jedoch weniger als zuvor.

Günther Fuchs, der Landesvorsitzende der GEW Brandenburg, warf der Regierung „Respektlosigkeit“ vor und kritisierte die mangelnde Einbindung von Bildungsexperten bei der Haushaltsplanung. Er sprach von einem geplanten Stellenabbau von über 2000 Lehrpositionen in den nächsten beiden Schuljahren, was die Situation verschlimmern könnte.

Die Regierung hat sich geweigert, die Pläne zu ändern und droht mit rechtlichen Schritten im Falle eines Verzichts auf die Mehrarbeit. Die GEW fordert eine vollständige Überprüfung des Personalbedarfs und beschleunigte Einstellungsverfahren.

Die Situation zeigt die tiefe Krise in der Bildungspolitik Brandenburgs, bei der die Regierung offensichtlich nicht bereit ist, die Belastungen der Lehrkräfte zu berücksichtigen. Stattdessen scheint sie sich auf wirtschaftliche Sparmaßnahmen zu verlassen, was die Zukunft des Bildungssystems weiter gefährdet.