Alice Weidel im Fokus: Aufstieg, Privates und politische Kontroversen

Alice Weidel im Fokus: Aufstieg, Privates und politische Kontroversen

Berlin. Alice Weidel hat sich als unübersehbare Figur innerhalb der Alternative für Deutschland etabliert. Ihre Karriere begann 2013, und seither strebt sie unermüdlich nach höheren Positionen in der Politik. Derzeit ist sie Fraktionsvorsitzende im Bundestag und auch als Sprecherin der Bundespartei aktiv.

Die Politikerin, die für ihre provokanten Äußerungen bekannt ist, hat zudem die AfD nach außen hin diverser und weiblicher gestaltet. Aber wo hat alles begonnen? Wer ist an ihrer Seite? Hier finden Sie wichtige Informationen zu Weidel und ihrem Einfluss in der Politik.

Weidel erblickte am 6. Februar 1979 in Gütersloh das Licht der Welt und wuchs mit zwei Geschwistern in Ostwestfalen auf. Ihr Abitur legte sie 1998 am CJD-Gymnasium in Versmold ab. Nach aktuellen Angaben lebt sie in Überlingen am Bodensee, pendelt jedoch während der Sitzungswochen des Bundestages nach Berlin. Interessanterweise war sie laut Schweizer Behörden 2017 in Biel gemeldet und hat dort Steuern gezahlt. Weidel bestätigte, dass sie „wie jedes berufstätige Elternteil“ bestrebt ist, ihre restliche Zeit mit der Familie zu verbringen.

Berichten zufolge wohnt Weidel seit 2019 mit ihrer Partnerin und den beiden Söhnen in Einsiedeln, einer Stadt in der Zentralschweiz. Ihr Hauptwohn- und Steuersitz bleibt jedoch in Deutschland. Steuerflucht könne man ihr lediglich vorwerfen, falls der Hauptwohnsitz in die Schweiz verlegt worden wäre.

Weidel trat der AfD im Oktober 2013, nur sechs Monate nach deren Gründung, bei. Im Jahr 2015 machte sie den Sprung in den Bundesvorstand der Partei. Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg 2016 scheiterte sie an einem Landtagsplatz. Auch bei der Wahl zur Landesvorsitzenden 2017 hatte sie das Nachsehen, obwohl sie als Favoritin galt. Weidel gab zu verstehen, dass es Widerstand innerhalb der Partei gab, der sich gegen ihre lesbische Beziehung richtete, da diese nicht dem „konservativen Familienbild“ entspreche.

Trotz dieser Rückschläge wurde Weidel im selben Jahr als Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl zur Auswahl gestellt, was der AfD ein Rekordergebnis von 12,6 Prozent der Zweitstimmen bescherte. Sie zog über die Landesliste in den Bundestag ein und übernahm die Rolle der Fraktionsvorsitzenden, zunächst an der Seite von Alexander Gauland und später mit Tino Chrupalla. 2019 wählte man sie zur stellvertretenden, 2022 dann zur Bundesvorsitzenden, ein Posten, den sie sich mit Chrupalla teilt. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie erneut als Spitzenkandidatin für die AfD an.

Frühere Berichte behaupten, Weidel habe sich in einem linksalternativen Umfeld gewährt, doch ihr Werdegang weist mittlerweile rechtspopulistische Positionen und Verbindungen zu rechtsextremen Kreisen auf. Zu ihren zentralen politischen Themen gehören unter anderem wirtschaftspolitische Ansätze und migrationspolitische Maßnahmen.

Die Entwicklungen in Weidels Karriere sind bemerkenswert: Vom einfachen Parteimitglied zur prominentesten Frau in der AfD. Als die Möglichkeit offenbar wurde, 2025 einen Kanzlerkandidaten aufzustellen, wurde Weidel schnell als eine der Favoriten gehandelt. Ihre Entscheidung, sich um diese Position zu bemühen, wurde jedoch von einigen Parteifunktionären hinterfragt, die ihr nicht genug Engagement für die Partei unterstellten.

Weidel war immer wieder in Kontroversen verwickelt, insbesondere aufgrund ihrer provozierenden Äußerungen. Im September 2017 verließ sie abrupt eine ZDF-Wahlsendung, nachdem sie um eine Distanzierung von bestimmten Parteikollegen gebeten wurde. Medienexperten sahen dies als durchdachte Wahlkampftaktik.

Während der Corona-Pandemie vertrat sie teils widersprüchliche Ansichten. Ihr anfänglicher Ruf nach härteren Maßnahmen wich bald einem energischen Widerstand gegen die Schritte der Bundesregierung. So plädierte sie dafür, die Wirtschaft sofort nach dem ersten Lockdown wieder zu aktivieren und stellte falsche Behauptungen über die Intensivpflege-Stati fest.

Ihre Nähe zu rechtsextremen Kreisen wurde kritisiert, etwa als sie an einer Veranstaltung des neurechten Instituts für Staatspolitik teilnahm oder einen Beitrag in der „Jungen Freiheit“ veröffentlichte.

Ende 2023 sorgten Berichte über einen ihrer Berater für Aufsehen, der an einem Treffen mit rechtsextremen Funktionären teilgenommen haben soll, bei dem diskutiert wurde, wie vermeintlich „fremde“ Menschen ausgewiesen werden könnten.

Bei der Bundestagswahl 2025 kandidierte Alice Weidel erneut als Spitzenkandidatin ihrer Partei, die damit den Erfolg verdoppeln konnte und als zweitstärkste Kraft ins Parlament einzog.

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