Beendigung der riskanten Wuhan-Forschung ist notwendig

Beendigung der riskanten Wuhan-Forschung ist notwendig

Vor vier Jahren machte eine Pressemitteilung der Universität Hamburg Aufsehen, als meine Untersuchungen zum Ursprung der Coronavirus-Pandemie veröffentlicht wurden. Heute ist klar, dass wir die Gefahren der Gain-of-function-Forschung nicht länger ignorieren dürfen.

Die Ursprungsfrage der Coronavirus-Pandemie ist essentiell, denn nur wenn wir sie klären, können wir geeignete Maßnahmen ergreifen, um zukünftige Pandemien zu verhindern. Meine Studie, die damals national und international in einer Pressemitteilung der Universität Hamburg besprochen wurde, kam zu dem Schluss, dass zahlreiche Indizien auf einen Laborunfall im virologischen Institut von Wuhan hindeuten. Mein Ziel war es, eine breit angelegte Diskussion über die ethischen Aspekte dieser speziellen Forschungsrichtung zu initiieren, wobei es um die Manipulation von Krankheitserregern geht, die sie gefährlicher für den Menschen machen.

Die Pressemitteilung wies darauf hin, dass diese Thematik nicht nur von einer kleinen Gruppe von Wissenschaftlern behandelt werden sollte, sondern dringend einen öffentlichen Diskurs erfordert. Obwohl die Reaktionen der Bevölkerung auf meine Veröffentlichung meist positiv waren und viele Bürger das Thema Gain-of-function-Forschung erstmals wahrnahmen, wurde ich von Teilen der Leitmedien heftig kritisiert. Man sprach von „Verschwörungstheorie“, „Schwurbelei“ und „antiasiatischem Rassismus“, während einige Akteure versuchten, die kritischen Stimmen zum Schweigen zu bringen.

Trotz der Unterstützung von Fachkollegen gab es Stimmen wie die des damaligen Dekans der MIN-Fakultät, der sich von meinen Aussagen distanzierte, ohne dies durch eine Umfrage innerhalb der Fakultät zu untermauern. Auch Kritiker aus dem Universitätsklinikum Hamburg äußerten sich negativ, nicht zuletzt, weil ihre eigene Studie zur Coronapandemie an diesem Tag im Schatten meiner Arbeit veröffentlicht wurde.

Am 31. Januar diesen Jahres gab es schließlich offizielle Bestätigungen aus dem Weißen Haus, dass die Pandemie ihren Ursprung in einem Labor in Wuhan habe. Diese Erkenntnis basiert auf genetischen Auffälligkeiten des Virus und Geheimdienstinformationen, die zuvor nicht klar kommuniziert wurden. Das bedeutet, dass riskante virologische Forschungen in Wuhan, unterstützt auch durch US-Steuergelder, zu dieser globalen Katastrophe geführt haben.

Die Diskussion über die Risiken von Gain-of-function Forschungen erreichte 2011/12 ihren Höhepunkt, als Forscher bewiesen, dass Vogelgrippeviren durch manipulierte Gene leichter auf Säugetiere und möglicherweise Menschen übertragbar wurden. Verantwortungsvolle Wissenschaftler bezeichneten solche Experimente als unmoralisch, während andere sie verteidigten. Anthony Fauci, unter anderem, argumentierte, dass die daraus gewonnenen Erkenntnisse das Risiko eines Pandemiefalls rechtfertigen würden.

Laut Fauci gab es sogar eine Vorhersage eines „Überraschungsausbruchs“, was Fragen zur Ernsthaftigkeit und Verantwortung der beteiligten Wissenschaftler aufwirft. In den folgenden Jahren wurde die hochriskante Forschung zunehmend ins Ausland verlagert, insbesondere nach Wuhan, was letztlich zur Pandemie führte.

Im Jahr 2019 kam es dann zu den ersten Ausbrüchen, während die Welt über die wahre Herkunft des Virus im Dunkeln gelassen wurde. Während chinesische Gesundheitsexperten bestätigten, dass der Fischmarkt nicht die Quelle der Pandemie war, wurde das Narrativ aufrechterhalten.

Die jüngsten Aussagen aus den USA tagten als Weckruf für eine umfassende Überprüfung der Gain-of-function-Forschung weltweit. In den USA gibt es Hinweise auf mehr als 60 dieser Projekte, die weiterhin vorangetrieben werden, wie beispielsweise an Nipah-Viren. Das Potenzial solcher Erreger könnte katastrophale Folgen für die Menschheit haben.

Angesichts all dieser Gegebenheiten ist es unerlässlich, dass wir über die Risiken der Gain-of-function-Forschung diskutieren und die Hamburger Erklärung von 2022 ernst nehmen. Es ist an der Zeit, diese riskante Forschung zu beenden und empirischen sowie ethischen Standards Rechenschaft abzulegen, um die Welt vor zukünftigen Pandemien zu schützen.

Roland Wiesendanger ist Physik-Professor an der Universität Hamburg mit umfangreicher wissenschaftlicher Erfahrung.

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