Berlin. Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, hat vor der Radikalisierung junger Menschen durch rechte Extremisten gewarnt. Er betonte, dass sich viele junge Menschen mit rechtsextremen Ideologien zusammentun und organisierte Strukturen aufbauen, um Straftaten zu begehen.
Münch erklärte in einem Interview, dass das Internet zunehmend als Vernetzungsraum für rechte Gruppen dient. Über soziale Netzwerke und rechtsextreme Foren wird radikalisierungsfähiger Content verbreitet, was eine große Herausforderung für die Sicherheitsbehörden darstellt.
In einem aktuellen Fall hatten die Ermittlungsorgane eine mutmaßliche rechtsextremistische Terrorzelle aufgespürt. Die fünf Tatverdächtigen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren sollen sich als „Letzte Verteidigungswelle“ bezeichnet haben und Anschläge auf Flüchtlinge und politisch Andersdenkende geplant haben.
Die Sicherheitsbehörden berichteten, dass diese jungen Neonazis zunehmend selbstbewusst auftreten und ihre Aktivitäten wie Propaganda-Aktionen in die Tat umsetzen. Neben der „Letzten Verteidigungswelle“ zählen Gruppen wie „Jung und Stark“, „Der Störtupp“ oder „Deutsche Jugend Voran“ zu den neuen radikalen Strukturen junger Neonazis.
Münch betonte, dass die Bekämpfung dieser Extremisten eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei. Die Sicherheitsbehörden arbeiten an einer verstärkten Kontrolle und Überwachung der rechten Szene.