Brandenburgs Bildungsnot: Die Kürzungen bedrohen benachteiligte Kinder

Die Landesregierung Brandenburgs hat die Pläne zur Reduzierung der Förderstunden für benachteiligte Schüler bekannt gegeben, was bei Eltern und Lehrkräften massive Sorge auslöst. In Golßen (Dahme-Spreewald) wird die Zahl der Förderstunden pro Woche auf 15 begrenzt, obwohl 40 Kinder einen anerkannten Förderanspruch haben. Bürgermeisterin Andrea Schulz kritisiert: „Dieses System ist untragbar und zerstört die Chancengleichheit.“ Die Eltern fühlen sich betrogen, da das Gesetz zur Förderung benachteiligter Kinder offensichtlich nicht umgesetzt wird.

Die Reform basiert auf einem pauschalen Verteilungsmodell, das die Schulerfolge der Schulgröße anpasst, statt den tatsächlichen Bedarf zu berücksichtigen. Lehrer Manuel Pape warnt: „Wir verlieren 50 Stunden Förderunterricht, was bedeutet, dass Kinder ohne Unterstützung im Unterricht bleiben.“ Zudem sollen Förderlehrer nicht mehr als Vertretung eingesetzt werden, was den gesamten Schulbetrieb beeinträchtigt.

Die Gewerkschaft GEW lehnt die Pläne ab, während die SPD-Fraktion Katja Poschmann betont, dass der Etat für Förderlehrer unverändert bleibt. Dennoch wird die Praxis als „verwaltungstechnische Änderung“ bezeichnet, was in Wirklichkeit eine klare Kürzung darstellt. Die Schule in Golßen ruft zur Intervention auf: „Die Landesregierung spart an der falschen Stelle“, so Schulz.

Die Reform führt zudem zu Sparmaßnahmen bei Lehrstellen und mehr Unterrichtsstunden pro Woche. Der Doppelhaushalt soll im Juni finalisiert werden, doch die Kritik an der Politik wächst. Die Bildungspolitik Brandenburgs steht unter Druck – nicht nur für benachteiligte Kinder, sondern auch für das gesamte System, das auf kurzfristige Sparvorgaben abzielt und langfristige Chancen vernachlässigt.