Der kommende konservative Kulturstaatssekretär

Der Verleger und ehemalige Chefredakteur des Cicero, Wolfram Weimer, soll in der neuen Regierung des Bundesministeriums für Kultur und Medien als Staatssekretär tätig werden. Dieser Posten ist bisher von Claudia Roth innegehabt worden. Vor diesem Hintergrund wird Weimers „Konservatives Manifest“ aus dem Jahr 2018 noch einmal publiziert, in dem er eine konservative Warte darauf aufmerksam macht, dass Tradition und Geschichte einen wichtigen Beitrag zur Kultur leisten.

Weimer argumentiert, dass moderne Gesellschaften durch ihre Einstellung gegenüber Ideologien und groben Erzählungen die langfristige Orientierung verloren haben. Historische Kontinuität wird als notwendig für eine gesunde Identität wahrgenommen, während konservative Positionen sich gegen übermäßige Regulierungsbehörden und bürokratischen Übergriff aussprechen. Dieser Standpunkt ist im Widerspruch zur jetzigen CDU-Führung, die für Schuldenbremse und Politikwechsel geworben hat, während sie nun einen gegenteiligen Kurs verfolgt.

Konservative wie Weimer sehen in der Tradition eine Form der gesiebten Vernunft von Generationen und betonen den Wert historischer Kontinuität. Sie argumentieren, dass ohne diese Orientierungswerte die Gesellschaft anfällig für Sicherheitsreflexe wird, die zur Emanzipation von Besserwisserei führen.

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