Der vergessene Katastrophenschutz

Christian Weis vergrößert den Fokus auf den oft übersehenen Bereich des Katastrophenschutzes. In seinem Leserkommentar kritisiert er die Tatsache, dass sich der Diskurs um Zivildienst und Wehrdienst dreht, während der Katastrophenschutz vernachlässigt wird. Er betont den wichtigen Beitrag von freiwilligen Helfern wie Feuerwehren und Hilfsorganisationen, die über mehrere Jahre hinaus ihre Pflichten erfüllen mussten. Weis fordert eine Wiederherstellung dieser Dienste, da sie immer noch notwendig sind.

Christian Weis schreibt im Jahr 1983 einen Leserkommentar zum Bericht von Georg Etscheit über seinen Zivildienst. Er betont, dass sich die Diskussion in der Gesellschaft hauptsächlich auf die Zivildienste und den Wehrdienst konzentriert, während der Katastrophenschutz oft vergessen wird. Wer weder zum Bund noch zu den Zivis wollte, konnte sich auch für den Katastrophenschutz verpflichten.

Weis erinnert an die Zeiten, als Freiwillige Feuerwehren, Johanniter, ASB und Malteser froh waren über jedes neue Mitglied. Die Berufsfeuerwehr einer Stadt wurde damals durch 12 (!) Freiwilligen Feuerwehren ergänzt und somit zu den sonst notwendigen Personalkosten deutlich entlastet. Diese Verpflichtung ging jedoch über zehn Jahre hinweg mit mindestens 110 Pflichtstunden pro Jahr, was für jeden Monat zwei Samstage mit Übungen plus gelegentliche Großübungen bedeutete.

Weis beschreibt die Vielfalt der Lehrgänge und Weiterbildungen wie Feuerwehrmann, Funker, Maschinist, Sanitätsausbildung usw. Er betont auch, dass man seine Feuerwehrdiensttauglichkeit nach G26 nachweisen musste. Zusätzlich leisteten sie Brandsicherheitswachen für öffentliche Veranstaltungen und wurden dafür wenigstens mit ein paar Mark vergütet.

Ein wesentlicher Vorteil des Katastrophenschutzes war, dass man seinen Job nicht aufgeben musste und weiter arbeiten konnte. Allerdings waren zehn Jahre eine lange Zeit, die einem ab dem fünften Jahr lästig wurde und aus der Verpflichtung rauszukommen praktisch unmöglich war. Selbst wenn jemand während seiner Pflichtzeit bei einer Berufsfeuerwehr als Beamter einstieg, musste er seinen Katastrophendienst bis zum Ende abarbeiten.

Christian Weis schließt mit dem Schluss, dass diese Dienste wieder eingeführt werden sollten, da sie immer noch notwendig sind. Er betont: „Geschaad hots aach net!“ (Es hat auch geschadet).