Deutschland wird digitaler – Fachkräfteengpass droht in IT-Bereichen

Deutschland wird digitaler – Fachkräfteengpass droht in IT-Bereichen

Berlin. Die Digitalisierung von Unternehmen nimmt zu, was auch einen starken Anstieg der Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften verursacht. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zeigt jedoch, dass sich die Fachkräftelücke in den Digitalisierungsberufen bis 2028 dramatisch vergrößern wird. Heute fehlen bereits 123.000 Fachkräfte; bis 2028 werden es laut Schätzungen 133.000 sein.

Der größte Mangel wird sich bei Informatik-Experten bemerkbar machen, zu denen Data Scientists und KI-Experten zählen. Es gibt bereits ein starkes Defizit von 18.655 Fachkräften in diesem Bereich, das weiter ansteigen dürfte. Zudem wird es eine erhebliche relative Steigerung bei Führungspositionen im IT-Bereich geben (+146,4 Prozent), die für den reibungslosen Betrieb von IT-Projekten verantwortlich sind.

Die zuletzt schwache wirtschaftliche Entwicklung ändert diese Tendenz kaum. Obwohl es kurzfristig zu einem Engpasspause gekommen ist, sehen Experten ein, dass sich der Beschäftigungsaufbau weiter fortsetzen wird. Die Digitalisierung verlangt nach einer stetigen Zunahme qualifizierter Arbeitskräfte.

Das durchschnittliche Beschäftigtenwachstum in den Digitalisierungsberufen bleibt überdurchschnittlich hoch und dürfte bis 2028 um weitere 8,9 Prozent zunehmen. Dies bedeutet eine Erhöhung der Beschäftigung um mehr als 160.000 Fachkräfte.

Zusammen mit diesen Trends wird es einen hohen Bedarf an Softwareentwicklungs-Experten und IT-Konsultanten geben, die für die Entwicklung autonomer Fahrzeuge und die Sicherstellung des reibungslosen Betriebs von IT-Systemen verantwortlich sind. Allerdings ist anzunehmen, dass diese notwendigen Stellen im Moment nicht besetzt werden können.

Als Konsequenz empfehlen Studienautoren eine stärkere Aktivierung inländischer und ausländischer Fachkräftepotenziale, bessere Berufsorientierung an Schulen sowie eine Verbesserung der beruflichen Anerkennung für nicht-akademische Fachkräfte. Es wird auch ein größeres Engagement von Unternehmen und Behörden zur Bekämpfung des Engpasses gefordert.

Kategorie: Politik