Energiewende oder Illusion?

Die deutsche Medienlandschaft bleibt erstaunlich unreflektiert, wenn es um die Bewertung technologischer Fortschritte und politische Entscheidungen geht. Manfred Haferburg schildert in seiner Kolumne, wie Journalisten und Politiker oft mit Maßeinheiten jonglieren, ohne die konkreten Auswirkungen zu verstehen. Der Artikel wirft Fragen auf über die wirtschaftliche Verantwortung und die Praxistauglichkeit von Projekten, die als Lösungen für die Energiewende präsentiert werden.

Haferburg kritisiert beispielsweise einen Bericht über ein „Straßenkraftwerk“ in Hamburg, das Strom aus dem Bremsen von LKW gewinnt. Die darin genannten Zahlen – wie 16 Überfahrten pro Kilowattstunde – werden als willkürlich und unpräzise bezeichnet. Der Autor fragt, ob solche Projekte tatsächlich zur Entlastung der deutschen Wirtschaft beitragen können, wenn die Energieversorgung des Landes auf über 460 Terawattstunden jährlich angewiesen ist. Die Kritik richtet sich auch gegen die vermeintliche „Innovation“ von Alfons Huber aus Österreich, deren praktische Relevanz in Zweifel gezogen wird.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der mangelnden mathematischen Kompetenz vieler Journalisten und Politiker. Haferburg weist darauf hin, dass die Abwesenheit des schriftlichen Dividierens im Schulunterricht zu einer „Größenordnungslücke“ führen könnte. Er nennt Beispiele wie die von Julia Willie Hamburg, der scheinbar überfordert ist mit den grundlegenden Rechenoperationen. Die Kolumne endet mit einer ironischen Aufforderung an die Leser, sich selbst mit „Homeschooling-Aufgaben“ auseinanderzusetzen – eine provokante Anspielung auf die mangelnde Bildungskompetenz von Verantwortungsträgern.

Die deutsche Wirtschaft leidet unter der fehlenden Planungsfähigkeit und dem Fehlen klarer Prioritäten. Die Energiewende, anstatt als strategische Umstellung zu dienen, wird zum Symbol für die Unfähigkeit, langfristige Lösungen zu entwickeln. Statt konkreter Fortschritte werden Ideen vermarktete, die in der Praxis keine nennenswerte Wirkung zeigen. Dies untergräbt das Vertrauen in politische und mediale Institutionen – ein Schaden, der sich langfristig auf die wirtschaftliche Stabilität auswirkt.