Enttäuschung für Preuß beim WM-Finale in Lenzerheide

Enttäuschung für Preuß beim WM-Finale in Lenzerheide

Lenzerheide. Am Abschlusswochenende der Biathlon-Weltmeisterschaft in Lenzerheide blieb Franziska Preuß ohne Medaille. Der Blick des Trainers ist kritisch.

Nach dem Massenstart über 12,5 Kilometer, der vor 13.500 Zuschauern stattfand, hatte sich Preuß erst einmal sammeln und tief durchatmen müssen. Obwohl sie nur eine Strafrunde absolviert hatte, was die wenigsten unter den besten 13 Biathletinnen waren, konnte sie im Rennen um ihre fünfte WM-Medaille nicht mehr zulegen. „Es war extrem anspruchsvoll, insbesondere in der ersten Runde. Ich hatte das Gefühl, dass die Ski festkleben“, äußerte sich die Athletin frustriert. „Ich habe so viel Energie aufbringen müssen, um ins Rollen zu kommen. Außerdem hatte ich in den ersten beiden Runden Bauchschmerzen und überlegte wirklich, ob ich aufgeben sollte, da es so krampfte.“ Erst nach dem zweiten Liegendschießen, als sie sich etwas erfrischte, wurde es besser. Dennoch empfand sie den Wettkampf als „ein Überlebenskampf“.

Umso erstaunlicher war, dass sie bis zur letzten Schießrunde fehlerfrei blieb. Nach einem Patzer im stehenden Schießen musste sie jedoch mehreren Konkurrentinnen den Vortritt lassen. Den Titel sicherte sich die Schwedin Elvia Öberg in einer Zeit von 40:32,3 Minuten (zwei Strafrunden), gefolgt von der Französin Oceane Michelon (9,4 Sekunden Rückstand) und der Norwegerin Maren Kirkeeide (16,5 Sekunden zurück). „Es war frustrierend zu spüren, dass ich nicht mehr entgegenzusetzen hatte“, bemerkte Preuß, die letztlich Siebte wurde, mit einem Abstand von 36,1 Sekunden auf den Sieger.

Sportdirektor Felix Bitterling führte Preuß‘ Leistungsabfall auf den hohen Aufwand in insgesamt sieben Wettkämpfen innerhalb von zwölf Tagen und Materialprobleme zurück: „In den wenigen kritischen Situationen waren die Ski zwar in Ordnung. Aber wo die Bedingungen nachgaben, war es sehr herausfordernd.“ Dennoch beurteilte er die WM der Frauenmannschaft insgesamt positiv.

Trainer Kristian Mehringer äußerte sich hingegen skeptischer: „Es ist enttäuschend, wenn man so stark in eine WM startet und mehrmals in Medaillennähe ist, dass letztlich nicht mehr erreicht wurde. Vor allem die Staffel ohne Medaille zu beenden, hat uns sehr enttäuscht.“ Nach zwei Weltcup-Siegen in der laufenden Saison trat das deutsche Team am Samstag als einer der Favoriten in der 4×6-km-Staffel an. Doch am Ende landeten Sophia Schneider, Selina Grotian, Julia Tannheimer und Preuß mit einem Rückstand von 1:58,4 Minuten auf die dominierenden Französinnen nur auf dem fünften Platz. Die Strafrunde von Schneider war eine zu schwere Hypothek, und als Preuß beim letzten Schießen noch einmal die Chance auf Bronze hatte, patzte sie ebenfalls. Es war einfach nicht ihr Wochenende.

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