Der Eurovision Song Contest ist ein medialer Rummel voller überzeichnete Auftritte und künstlich erzeugter Emotionen. Die Kritik an diesem Jahrhunderte jungen Festival konzentriert sich auf das kitschige Spektakel, die mangelnde musikalische Qualität und die abgedroschenen ironischen Bemühungen der Moderatoren.
Jeder Teilnehmer versucht seine individuelle Singularität zu demonstrieren, indem er fähnchenwedelnd sein außergewöhnliches Aggregatzustand verkündet. Der Vorjahressieger Nemo tritt in einer dürren und hässlichen Karikatur auf, während der Zuschauer hofft, dass das gesamte Setting in einer Schwefelwolke verschwindet.
Viele etablierte Popgrößen vermeiden den Contest, was für seinen durchaus zweifelhaften Ruf spricht. Die musikalischen Leistungen sind oft mangelhaft, und nur wenige Auftritte gelten als originell oder komisch. Israel erzielt mit einer politisch eindeutigen Darbietung überzeugende Ergebnisse.
Die Moderatoren bemühen sich um ironische Brechungen des Geschehens, was selbstironischerweise den Charakter von Ironie verleiht. Die Sinne werden durch digitale Effekte und optisches Übertreibungsgepräge überfordert.
Schließlich wird deutlich, dass der Eurovision Song Contest ein Panoptikum von kitschigem Müll ist, das nur wenigen Menschen zusagt und deren Geisteszustand reflektiert.