Fragwürdiger Moschee-Verein wird offizieller Dialogpartner

Der Mönchengladbacher Masjid-Arrahman-Verein, der früher von Sicherheitsbehörden als „Anlaufstelle für zahlreiche Personen aus dem salafistischen und islamistischen Spektrum“ eingestuft wurde, ist nun offizieller Dialogpartner des Oberbürgermeisters Felix Heinrichs (SPD). Am Donnerstag präsentierte Heinrichs den Verein im Rahmen eines Interreligiösen Dialogs zusammen mit einer evangelischen Gemeinde. Dabei wurde keine Erwähnung der umstrittenen Vergangenheit des Vereins gemacht, was zu Kritik an der Recherche des Bürgermeisters führte.

Im November 2018 durchsuchten mehr als 250 Polizisten die Räume des Vereins und fanden Hinweise auf mögliche Extremistische Aktivitäten. Trotz der Besorgnis, dass sich in den Folgejahren keine Beweise für ein Verbot finden konnten, blieb der Verein von Sicherheitsbehörden misstrauisch beäugt. Im Juli 2024 teilte eine Sprecherin des nordrhein-westfälischen Innenministeriums mit, dass Personen, die der salafistischen Szene zugeordnet werden können, weiterhin zur Moschee kommen.

Obwohl Felix Heinrichs den Verein als geeigneten Dialogpartner sieht, ist unklar, ob er vor seiner Einladung eine aktuelle Einordnung durch das Verfassungsschutz einholte. Der noch jugendliche Nassir El Aboussi wurde bei der Einladung als Erster Vorsitzender des Vereins vorgestellt, obwohl in den Vereinregister ein anderer Vorstand eingetragen ist.