Frankreich im März 2025: Eine Welle des Antisemitismus

Frankreich im März 2025: Eine Welle des Antisemitismus

Im März 2025 erlebte Frankreich eine Serie von antisemitischen Vorfalls, die sich auf verschiedene Bereiche erstreckten und sowohl jüdische Gemeinden als auch politische Akteure betrafen. Am 22. März wurde Arié Engelberg, ein Rabbiner aus Orleans, auf der Straße angegriffen, während er gemeinsam mit seinem neunjährigen Sohn von der Synagoge zurückkehrte.

Der Angriff begann damit, dass der Täter den Rabbi mit dem Handy filmte und ihn fragte, ob er Jude sei. Als Arié Engelberg die Frage bejahte, schlug der Angreifer auf seinen Kopf ein und biss ihn in die Schulterregion. In seiner Aussage beschrieb der Rabbiner: „In diesem Moment sagte ich mir, dass es nichts gibt, was ich tun kann, außer etwas zu unternehmen und sein Handy wegzuschieben.“

Engelberg bemerkte, dass er in einer Situation war, in der er sich gegen die Beleidigungen verteidigen musste. Nachdem er versucht hatte, seine Kippa aufzuheben, wurde er von dem Angreifer umarmt und in den Schulterbereich gebissen. Ein Ladenbesitzer eilte herbei, um die beiden zu trennen. Engelberg lobte die Effizienz der Polizei, die schnell eingriff und seine religiösen Bedürfnisse respektierte.

Zwei Autos hielten an, deren Insassen bereit waren als Zeugen auszusagen; darunter waren Franzosen, Schwarze und Nordafrikaner. Der Täter wurde in Untersuchungshaft genommen und soll wegen Körperverletzung vor einem Jugendgericht angeklagt werden.

In der Zwischenzeit hatte Frankreichs linke Partei La France Insoumise (LFI) ein antisemitisches Plakat veröffentlicht, das einen jüdischen Fernsehmoderator in einer fratzenhaften Art und Weise darstellte. Diese Darstellung erinnerte an die Propaganda des 1930er- und 1940er-Jahre und wurde von politischen Verbündeten als verabscheuungswürdig bezeichnet.

Die LFI-Chef Jean-Luc Mélenchon, als Reaktion auf Kritik am Plakat, reagierte mit großer Aggression. Als er im Fernsehen gefragt wurde, ob das Bild antisemitisch sei, beschuldigte er den Journalisten und wehrte sich vehement gegen jede Anklage.

Frankreichs Ministerin für Gleichstellung von Frauen und Männern, Aurore Bergé, warf der LFI die Verantwortung für die „Explosion“ des Antisemitismus in Frankreich seit Oktober 2023 zu. Sie zeigte besonders auf die Nähe der LFI zur Hamas und ihre antisemitischen Kampagnen.

Dieser Vorfall und das Plakat von LFI markieren einen neuen Tiefpunkt im antisemitischen Diskurs, der sich nicht nur auf jüdische Gemeinden, sondern auch auf politische Akteure ausdehnt. Die Verwendung des Bildes und die aggressive Reaktion von Mélenchon weisen darauf hin, dass der Antisemitismus in Frankreich weiterhin eine ernste Bedrohung darstellt.