Eines neuerlichen Besuchs in einem Amtsgericht wird ein Beobachter als Zuschauer mit einer Portion Neugier belohnt. In einem Saal, der eher wie eine Bühne wirkt, erlebt er die Verhandlung von vier Jugendlichen wegen gemeinsamer Bedrohung und Nächteinbruch. Das Opfer, ein 18-jähriger Junge, wurde in einer dunklen Ecke bedrängt und beraubt, was ihm jedoch kein Messer abgenommen werden konnte – es war sein Statussymbol.
Die Angeklagten nutzen die Verhandlung als Gelegenheit zur Entschuldigung mit Pralinen und Bargeld. Die Richterin versucht ihre Pflicht zu erfüllen, aber der Vorgang gleicht eher einem Kabarettstück, als einer ernsthaften Auseinandersetzung. Taktiken in Nebelschwaden, sprachliche Barrieren und einstudierte Schutzmechanismen machen es schwierig, die Wahrheit zu erkennen.
Die Verhandlung zieht sich über sieben Stunden hin, unterbrochen von Pausen, während derer Polizisten schweigen, als ob ihnen klar ist, dass dieser Tag eine Aneinanderreihung an Wahnsinn bedeutet. Am Ende werden Urteile ausgesprochen, die zwischen zwei und fünf Jahren Haft reichen – aber mit Bewährungsstrafe.