Kurz vor den massiven Blackouts in Portugal und Spanien erlebten Großbritannien unerklärliche Störungen im Stromnetz. Am Sonntagmorgen fiel plötzlich das Gaskraftwerk Keadby 2 aus, gefolgt von einer Anomalie an der wichtigen Verbindung zwischen dem britischen Netz und Dänemark, der „Viking Link“. Abends zeigten sich weitere Schwankungen im Stromnetz.
Das National Grid Electricity System Operator (Neso) beobachtete ungewöhnliche Aktivitäten im Kontrollzentrum, die nun untersucht werden. Die Frequenz des britischen Netzwerks, die konstant bei etwa 50 Hertz gehalten werden muss, war betroffen und zeigte leichte Abweichungen.
Neso gab an, dass bisher keine Hinweise auf eine Verbindung zum Stromausfall in der Iberischen Halbinsen vorliegen. Die Ursache für die Störungen bleibt jedoch unklar. Zuvor hatten Portugal und Spanien einen schlimmen Blackout erlebt, der massive Auswirkungen auf den öffentlichen Transport und Telekommunikationssysteme hatte und das Leben von drei Menschen gefährdete.
Die Ursachen in Großbritannien, Südwestfrankreich und Marokko werden immer noch untersucht. Spaniens Netztreiber REE und die portugiesische Regierung gehen nicht von einer Cyberattacke aus.